Der auf dem Genfer Salon vorgestellte Alfa Romeo Navajo war die letzte Designstudie auf Basis des Rennsport-Chassis – dem Showcar waren der Alfa Romeo Iguana von Italdesign, der von Bertone gestaltete Alfa Romeo Carabo sowie ein Showcar-Trio von Pininfarina vorausgegangen. Auch 1976 war der Alfa Romeo 33 Stradale alles andere als veraltet, doch Nuccio Bertone hatte etwas futuristischeres im Sinn. Mit einigen gewagten Strichen entwarf er nicht nur ein automobiles Statement, er nahm auch den Look der Colonial Viper aus der Science-Fiction-Serie „Kampfstern Galactica“ von 1978 vorweg.
Aerodynamische Details
Die Keilform hatte Bertone schon früh in den 1970er Jahren für sich entdeckt, nun folgte die aerodynamische Arbeit am Detail: Front- und Heckspoiler fuhren bei höheren Geschwindigkeiten automatisch aus, um einen höheren Anpressdruck zu erzeugen. Zeitgenössische Kritiker mag der geometrische Heckflügel an Giugiaros Alfa Romeo Caimano erinnert haben, doch Bertone gab dem Entwurf einen weiteren Clou mit auf den Weg und integrierte eine weitere, trapezförmige Öffnung, um die heiße Luft des Zwei-Liter-V8s besser entweichen zu lassen.
Design trendsetter
Auch die damals so beliebten Klappscheinwerfer hatte der Alfa Romeo Navajo verpasst bekommen – allerdings hatte das Designteam sie nicht in die Haube, sondern überraschenderweise in die Seitenflanken vor den Vorderrädern integriert. Intergalaktisches Terrain betrat die Studie schließlich mit dem Cockpit, das ein „schwebendes Armaturenbrett“ mit zwei massiven Fiberglas-Sesseln kombinierte. Nicht komfortabel, sicherlich, aber höchst innovativ – und damit ein wunderbares Zeugnis jenes kreativen Vorwärtsdrangs, der in den 1970er Jahren das Automobildesign revolutionierte und bis heute beeinflusste.
Fotos: Alfa Romeo / Bertone