Wenn die meisten an luxuriöse europäische Grand Tourer aus der Mitte der siebziger Jahre denken, tendieren sie wohl zu einem Ferrari 365 GT4 2+2, einem Lamborghini Urraco oder – für besonders Ambitionierte – einem Aston Martin Vantage. Vergessen Sie erst einmal diese Wunschliste und werfen Sie einen Blick auf dieses wunderschöne Paar Monteverdi, die demnächst in Gstaad unter den Hammer kommen werden.
Was hat es denn mit Monteverdi auf sich, werden Sie sich fragen. Der private Schweizer Rennfahrer Peter Monteverdi gründete sein Unternehmen 1950 und schuf unter anderem diese beiden souverän eleganten GT, die aus einer echten Leidenschaft für Design und Leistung heraus entwickelt wurden. Wenn geradezu aufreizend lange und sogar noch mit einer Hecksonnenblende ausgestattete Autos – und da sind Sie nicht allein – Ihr Interesse wecken, dann wurde dieser 375/4 von 1974 eigens für Sie gebaut. Er streckt sich noch weiter, als sein Coupé-Gefährte, denn die Betonung lag auf Komfort für Fahrer und Beifahrer mit Ledersitzen wie Clubsessel und Wallnuss-Applikationen soweit das Auge reicht. Diese einmalige Sportlimousine wurde mit größter Sorgfalt in streng limitierter Zahl bis in die Mitte der siebziger Jahre gebaut.
Kunden Peter Monteverdis konnten zwei Motortypen bestellen, beide ab 7 Litern Hubraum, wobei der 7,2-Liter-V8 American Hemi gut 456 PS produzierte. Beide waren auch keineswegs behäbig, denn sie waren durchaus in der Lage, auf gut 241 Stundenkilometer zu beschleunigen. Der zweite dieses Monteverdi-Duos der Gstaad-Auktion ist ein 375S von 1969, der unter der langen, elegant geschwungenen Motorhaube das leistungsstärkere 7,2-Liter-Biest verbirgt. Egal, aus welchem Blinkwinkel man den 375S betrachtet, er ist eine Erscheinung – von dem eckigen Frontleuchten-Arrangement bis zur geneigten Linie vom Dach bis zum Heck. Er atmet förmlich Stil und Charakter. Das mit cremefarbenem Leder ausgekleidete Interieur kontrastiert nobel mit dem dunkelblauem Lack außen.
Wenn Sie ein Auto suchen, das sich vom Mainstream abhebt, dann haben Sie hier unserer Meinung nach zwei großartige Kandidaten. Sowohl der 375/4 und der 375S werden am 3. Juli versteigert zu Schätzpreisen zwischen 70.000 – 140.000 US-Dollar.