Anders als die meisten der aktuellen im „Café Racer”-Stil gestalteten Custom-Bikes, ist die MV Agusta F4V das erste Motorrad, das tatsächlich komplett von einem der glanzvollen, traditionsreichen Karosseure der Coachbuilding-Ära eingekleidet wurde. Das Studio von Zagato erhielt dabei die volle Unterstützung von MV Agusta, deren serienmäßiges F4 Superbike die Basis für diese Schöpfung bildete. Aluminium und Kohlefaser spielten beim neuen Körper der F4Z eine große Rolle, wobei einige Teile modifiziert und neu konstruiert werden mussten. Andere Elemente des Serienmodells wie der Tank, das Auspuffsystem und natürlich die Karosseriepanele selbst wurden eigens angefertigt. Ihren ersten öffentlichen Auftritt hatte die Maschine bei der Chantilly Arts & Elegance am vergangenen Wochenende.
Ein kühner Ausdruck
Bei Zagato ist man überzeugt, dass ein Motorrad den Lebensstil seines Besitzers weitaus stärker auszudrücken vermag, als ein Auto. Deswegen wurde das Design eng mit dem Auftraggeber abgestimmt. Der zukünftige Besitzer der F4Z ist ein junger japanischer Enthusiast, dessen Leidenschaft für Motorräder begann, als er in den 1980er Jahren sein erstes Bike kaufte, das er dann auch selbst personalisierte. Sein Auftrag an die Italiener lautete „ein Motorrad zu entwickeln, das unvergleichlich und zugleich klassisch ist, immer zeitgemäß und doch zeitlos.” Schon jetzt polarisiert diese Kooperation zwischen den beiden italienischen Marken, aber das hat bisher jedes Design von Zagato bewirkt.
Fotos: © Remi Dargegen für Classic Driver 2016