Bugattis erster Achtzylinder, der Type 30, bildete die Brücke von den früheren Vierzylinder-Modellen T22 und T23 zum dann weltweit erfolgreichen Grand Prix-Rennwagen T35.
Himmlisch original
Nur rund 600 Exemplare des T30 wurden damals gebaut, und dieses spezielle Exemplar aus dem Jahr 1924 ist eines von vermutlich heute nur noch 50 existierenden. Als Rennversion bestellt, wird die spezialangefertigte Rennkarosserie – mit versetzt angebrachten Sitzen für genügend Arm- und Ellbogenfreiheit – um per Seilzug aktivierte Trommelbremsen an allen vier Rädern, fortschrittliche Stoßdämpfer rundum und gleich zwei Zenith-Vergaser für den Achtzylinder ergänzt.
Vielleicht noch bemerkenswerter als die einzigartige Spezifikation ist die Tatsache, dass das Auto 94 Jahre nach Verlassen des Werkes noch immer in nahezu originalem Zustand dasteht. Mit all den richtigen Nummern an den richtigen Stellen. Lediglich das zigarrenförmige Heck wurde bei einer Restaurierung in den 1960er-Jahren ausgetauscht.
Die Liebe teilen
Neben dem Charme, dem Charakter und dem aufregenden Fahrerlebnis spricht noch eine weitere Tatsache für den Kauf eines frühen Bugattis: die Vielzahl an Veranstaltungen, bei denen man weltweit mit seinem Auto teilnehmen und sich dabei mit Gleichgesinnten austauschen kann. Während der sechs Jahre, in denen der Besitzer dieses T30 das Auto besaß, zeigte und fuhr er den Bugatti bei zahlreichen Events, darunter beim Vintage Revival 2013 in Montlhéry.
Nun ist die Zeit gekommen für einen neuen passionierten Bugattisten, das nächste Kapitel in einer langen Geschichte zu schreiben. Der Typ 30 wird am Freitag bei Bonhams im Rahmen des Goodwood Revival versteigert und wir können uns keinen besseren Ort vorstellen, um die Magie des Motorsports der Vorkriegszeit aufzusaugen.
Fotos: Bonhams