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Diesen besonderen Bugatti Type 35 C können Sie sich als Fahrer wirklich zutrauen

Diese als „Bitzas“ bekannte Bugatti sind zwar nicht 100 Prozent original, aber dafür versprechen ihre erhöhte Sicherheit und der geringere Preis Fahrvergnügen pur. Dieser Bugatti Type 35 C zählt dazu und wird am 27. März in Paris bei der Frühlingsauktion von Aguttes On Wheels aufgerufen.

Die Grand Prix-Autos von Bugatti sind Ikonen der Rennsportgeschichte, die radikales Design mit atemberaubender Leistung vermählen. Selbst heute noch bietet ein Bugatti Type 35 eine beeindruckende Beschleunigung, die noch sinnlich durch das aufs Nötigste reduzierte Cockpit und den einmaligen Klang des 110 PS starken 2,0-Liter-Reihenachtzylinders mit freiem Auspuff gesteigert wird. Dazu kommt natürlich die exponierte Sitzposition des Fahrers.

Wie Gautier Rossignol, Leiter der Abteilung Aguttes On Wheels, erläutert: „Mit dem Hufeisen-Kühlergrill, der „Flugzeugflügel“-Silhouette, geschmiedeter Vorderachse, Aluminiumgussräder mit integrierten Trommelbremsen und Handbremsdraht um die Karosserieschrauben zu fixieren, spielt der Type 35 mit seiner umwerfenden Ästhetik und den technischen Details eine herausragende Rolle.“

Diese Rennwagen, die von Amateuren wie auch von bedeutenden Piloten wie Achille Varzi, Helle Nice oder Maurice Trintignant gefahren wurden, waren zu ihrer Zeit unglaublich erfolgreich mit einem unerreichten Rekord in der Geschichte des Motorsports. So wurden diese Bugatti 1926 Weltmeister und siegten fünfmal nacheinander von 1925 – 1929 auf der Targa Florio. Es handelt sich hier um die Legende unter den klassischen Bugatti und den großartigsten Grand Prix-Rennwagen der zwanziger Jahre. Kenner gehen davon aus, dass rund 340 Bugatti 35 seinerzeit hergestellt wurden.

Der Type 35 C entstand aus der Evolution der Rennregularien und unterschied sich vom Type 35 „Grand Prix de Lyon“ durch seinen Motor, der zwar noch über 2,0 Liter Hubraum verfügte, aber mit einem Kompressor vom Roots-Typ aufgeladen ist, der die Leistung auf gut 152 PS steigert. Als erster aufgeladener Bugatti galt der Type 35 C für viele Gentlemen Driver als bester und am meisten ausgewogener unter den Type 35-Modellen. 

In den fünfziger und sechziger Jahren waren diese Rennwagen lange nicht so begehrt wie heute. Diese meist in Scheunen abgestellten Autos zogen Studenten mit wenig Geld , Außenseiter und Künstler an, die sie manchmal aus zusammengetragenen Originalteilen wieder zusammenbauten. Diese Exemplare hießen „Bitzas“ und stellten meist einen interessanten Mix dar aus authentischen Teilen zusammengefügt mit rekonstruierten Komponenten.

Dagegen ist heute die Nachfrage nach diesen Autos sehr stark, denn sie verbinden authentische Elemente mit einem Fahrerlebnis, das denen der hundertprozentig ursprünglichen Bugatti sehr nah kommt. Im Allgemeinen wurden sie sehr gepflegt und erhielten leichte Verbesserungen, um sie sicherer, schneller und auch zuverlässiger zu machen. Sie wechseln selten den Besitzer, zumal ihr Wert einen Bruchteil des Preises eines genuinen Exemplars darstellt. 

Hugo Baldy, der Autospezialist des Auktionshauses Aguttes und selbst Fahrer eines neu aufgebauten Bugatti Grand Prix, sagt dazu: „Diese Autos haben sich in Bugatti-Kreisen eine Legitimität erworben und sind sehr begehrt. Zu erleben, wie sie gnadenlos gefahren werden können, stellt eigentlich die überzeugendste Hommage an das Markenvermächtnis dar. Was ebenso relevant ist: Anders als andere Repliken besitzt ein neuaufgebauter Bugatti Type 35 eine historische Bugatti-Urkunde, die wesentliche Voraussetzung  für Registrierung, Versicherung und Fahrerlebnis auf öffentlichen Straßen. Das ist natürlich der Fall bei dem Bugatti Grand Prix, den wir jetzt anbieten. Er hat die französische historische Bescheinigung und viele Auftritte bei französischen Rallyes und Rennen wie beispielsweise Le Mans Classic, Journeés d´Automne und Circuit des Remparts in Angouleme.“

Dieser Bugatti  35 C, den Aguttes am 27. März aufrufen wird, ist tatsächlich ein sehr interessantes Auto. In 1978 kaufte ein junger Enthusiast Teile eines genuinen, zerlegten Bugatti Type 38-Cabrios (Seriennummer: 38343), das auf einem Schrottplatz nahe Tours im Loiretal gelagert war. Hugo erzählt: „Mit Hilfe eines Freundes, der selbst Bugatti-Besitzer, Historiker und Rennfahrer ist, widmete er sich an Wochenenden dem Projekt, einen Bugatti Grand Prix mit dem Bugatti 38-Motor – identisch mit jenem des Type 35 – aufzubauen, der einzige Unterschied lag im unteren Kurbelgehäuse.“

Tatsächlich war die Expertise des Freundes so überragend, dass das Duo es schaffte, die Maschine durch den Einsatz von spezifischen Abstandshaltern zu erhalten. Zusätzlich passte Ivan Dutton in England eine neue Kurbelwelle ein und lieferte während des Motoraufbaus zusätzlich eine originale Frontachse. In echtem Bitza-Geist wurden einige Komponenten wie das Chassis jeweils in England oder Frankreich hergestellt, andere hingegen sind ursprünglich wie die Achsengehäuse (Nummer: 344).

Im Laufe von Monaten nahm dieses komplett in schwarz gehaltene Fahrzeug allmählich die Gestalt eines superben Bugatti Type 35 C an. Der große Kühler wurde von Audoly in Nizza gefertigt, der Kompressor in Argentinien hergestellt. Wie Hugo feststellt: „Diese fantastische Auto sorgte bei seinen ersten Ausfahrten in den frühen 2000ern für Furore. Schnell wurde es ein regelmäßiger Gast bei den Events des französischen Bugatti Club. Es zeichnete sich zudem bei Rennen mit großer Verlässlichkeit und etlichen Erfolgen aus.“

Der Montlhéry-Querneigungskurs hatte früher eine sehr populäre Veranstaltung namens „Bugatti à Montlhéry“. Selbstverständlich erwarteten die Organisatoren, dass man entweder mit einem „reinrassigen“ Exemplar auftauchte oder einem, das alle wesentlichen Merkmale bot. Jean-Michel Cérède, Organisator und selbst auch Experte, hat den 35 C in 2004 einer genauen Untersuchung unterzogen und ein sehr positives Urteil abgegeben: „Wir befinden uns in der Gegenwart eines chronologisch zusammengesetzten Bugatti, aber als Ganzes befindet er sich in Einklang mit der Konfiguration eines 35 C von 1927. Das Fahrzeug ist jetzt einsatzfähig und ich selbst hatte die Gelegenheit, auf der Montlhéry-Rennstrecke das Fahrverhalten bei hohem Tempo zu bewundern.“ Für das Auto war dies der Auftakt zu einer Reihe von erfolgreich absolvierten Motorsport-Veranstaltungen gewesen. 

Dieser Bugatti 35 C wird am 27. März von Aguttes On Wheels im Rahmen der in Paris stattfindenden Spring Auction angeboten. Der 35 C besitzt eine französische Zulassung zusammen mit der Identität des originalen Spenderautos – das Bugatti Type 38 Cabriolet, von dem die Front- und Heckachsen stammen sowie der mit dem Antrieb des 35 C baugleiche Achtzylindermotor. Wir freuen uns schon sehr, diesen 35 C wieder auf der Straße begrüßen zu dürfen , bei einem der vielen Events der Bugatti Owners Clubs und natürlich bei den renommiertesten historischen Rennen.

Fotos: Mathieu Bonnevie © 2022

Sie können diesen außergewöhnlichen Bugatti Type 35 so wie viele andere seltene und begehrte Autos aus der Aguttes-Frühlingsauktion am 27. März 2022 im Classic Driver Markt studieren.

Dieser gesponserte Beitrag wurde produziert und veröffentlicht als Teil einer bezahlten Partnerschaft mit Aguttes. Classic Driver ist nicht für den Inhalt und die obigen Informationen verantwortlich.