Während sich das Zeitalter des Verbrennungsmotors dem Ende zuneigt, haben viele von uns Petrolheads feierlich über ein Jahrhundert Geschichte des Otto- und Dieselmotors sinniert - und als legendärste Antriebseinheit den W16 gekürt. Er wurde 2005 im Zuge des Bugatti Veyron eingeführt und hat seitdem jeden großen, bösen „Bug“ angetrieben. Jetzt geht seine Ära mit dem 1578 PS starken Motor für den Bugatti W16 Mistral zu Ende.
In Anbetracht der Tatsache, dass mehr als 40 Prozent aller jemals gebauten Bugatti offene Fahrzeuge waren, und angesichts des Mangels an dachlosen Chiron-Varianten, hätte man die Cabrio-Karosserie des Mistral vorhersagen können. Das heißt aber nicht, dass er weniger atemberaubend ist, zumal er seinen Motor mit dem Chiron Super Sport 300+ teilt. Der Chiron 300+ hat 2019 mit 490,484 km/h einen neuen Geschwindigkeitsrekord für Serienfahrzeuge aufgestellt. Daher ist es nicht überraschend, dass Bugatti mit dem W16 Mistral den Titel des schnellsten Roadsters der Welt anstrebt.
Der nach dem Wind, der durch das Rhônetal hinunter bis zum Mittelmeer weht, benannte W16 Mistral wurde vom Bugatti Typ 57 Grand Raid von Gangloff aus dem Jahr 1934 inspiriert, der derzeit im Louwman Museum in Den Haag ausgestellt ist. Der W16 Mistral übernimmt das schwarz-gelbe Farbschema des Grand Raid für diese Einführungsspezifikation, während Designelemente wie die aerodynamischen Kopfstützen als auf dem Dach montierte Kühllufteinlässe einlässe für den W16 Motor wiederverwendet wurden.
Optisch liegt der W16 Mistral irgendwo zwischen dem Divo und dem La Voiture Noire, wobei die Scheinwerfer an den letzteren erinnern, während die gedrungene Haltung eher den Divo zitiert. Wie bei einem Fünf-Millionen-Euro-Auto nicht anders zu erwarten, hat Bugatti nicht einfach das Dach eines Chiron abgeschnitten, sondern das bestehende Monocoque überarbeitet und neu geformt, um eine rundere Silhouette zu schaffen, ohne die Leistung des Autos zu beeinträchtigen. Alle 99 W16 Mistrals sind bereits verkauft und wir können es kaum erwarten, den W16 ein letztes Mal auf offener Straße zu sehen und zu hören.