Das Werksteam von Porsche kehrte nach einem Jahr Pause wieder nach Le Mans zurück.
Bei Porsche und Le Mans denkt man automatisch an den großartigen 917, der 1970 und 1971 den Gesamtsieg an der Sarthe einfuhr, oder den 935 mit seinem Sieg beim 24-Stunden-Rennen von 1979. Doch auch der klassische Porsche 911 Carrera ging in Le Mans an den Start – erstmals in der Saison 1973, dem 50. Jubiläumsjahr des großen französischen Rennens. Der Titel, soviel war auch schon vor Rennbeginn klar, wurde zwischen Matra-Simca und Ferrari verhandelt. Doch auch das Werksteam von Porsche kehrte nach einem Jahr Pause wieder nach Le Mans zurück: Unter dem Martini-Logo gingen in der Gruppe 5 zwei Porsche 911 Carrera RSR 3.0 an den Start.
Angriff der Entenbürzel
Der Porsche 911 Carrera RSR war als Extremsport-Variante des ohnehin schon bissigen Carrera 2.7 RS entwickelt worden – für Porsche-Piloten der Rennwagen der Stunde und einer der ersten großen Erfolge im Kundensport. Neben dem Martini-Doppel war vom französischen Porsche-Importeur ein weiterer Werks-RSR gemeldet, dazu zählte man in der GT-Klasse nicht weniger als elf private Carrera RSR. Den größten Erfolg konnten jedoch die Werksfahrer Herbert Müller und Gijs van Lennep verbuchen, die im RSR keinen Monat zuvor die Targa Florio gewonnen hatten – sie fuhren ihren Dreiliter-Boxer mit der Startnummer 46 auf einen hervorragenden vierten Gesamtrang. Die deutschen Teams Porsche Kremer (#45) und Gelo (# 63) erreichten mit ihren Rennsport-Carreras den achten und zehnten Platz.
Fotograf Rainer W. Schlegelmilch war damals mit seiner Kamera hautnah am Geschehen an der Strecke und in der Boxengasse dabei. Seine Bilder der ersten „Entenbürzel“ in Le Mans beeindrucken – und machen aber auch bewusst, wie grundlegend sich der Rennzirkus in den letzten 40 Jahren verändert hat.
Fotos: Rainer Schlegelmilch / Getty Images