Als Schüler des am 18. April diesen Jahres verstorbenen Aktionskünstlers Hermann Nitsch und Gründungsmitglied der „Wiener Achse“ gehört Philip Mueller zu den aktuell interessantesten Künstlern Österreichs. Seine kakophonische, großformatige Malerei bewegt sich zwischen dem Unwirklichen und dem Absurden, wobei er furchtlos Stile von heidnischer Kultkunst bis zu Gothic-Horror-Romanen aufpeitscht und Helden der Popkultur von Batman bis Jesus Christus in phantasmagorische Erzählungen verwandelt.
Auf Basis eines Jaguar XJS 3.6 Baujahr 1990 hat der Wiener Maler nun ein ziemlich erlesenes Art Car gestaltet. Hinter dem sich eine noch bemerkenswertere Geschichte verbirgt: Inspiriert vom römischen Kaiser Tiberius und einer verlassenen Gefängnisinsel bei Capri entwickelte Mueller die Idee von Tibe Beach, einem fiktiven Urlaubsort, an dem die Charaktere von Muellers Bande, die hedonistischen Black Flamingo Sad Boys, Zuflucht finden und ihr Highlife leben. In der Vision des Künstlers ist Tibe Beach von einem Rundkurs namens Autodromo di Castel d'Oro umgeben, auf dem das Tibe Racing Team rund um die Uhr mit seinen speziellen Autos fährt, um die Verbrennung der letzten Ölreserven unseres Planeten zu beschleunigen.
Tibe Beach mag zwar rein utopisch sein (oder dystopisch, je nach Weltanschauung), aber das Kunstauto ist sehr real, und es wird am 21. Mai bei MA Motor Auctions in Tulln, Österreich versteigert. Egal, ob Sie sich dem Kampf der Black Flamingo Sad Boys anschließen möchten oder einfach nur einen freien Stellplatz in Ihrer Kunstsammlung übrig haben, Philip Müllers Jaguar könnte genau das richtige Auto für Sie sein.
Fotos: Mato Johanik