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Magazin

Weichzeichner und Dauerwelle: Die Traumfrauen der Wall Street Boys

Ein Großteil dessen, was die Banker in den „Boiler Rooms“ der Wall Street unter der Woche verdienten, wurde am Wochenende wieder ausgegeben, um die „Ladies“ zu beeindrucken. Doch es gab Geschöpfe, von denen selbst die bestbezahlten Stock Broker der 1980er Jahre nur träumen konnten.

Christie Brinkley – Das Mädchen im roten Ferrari

Ihre Karriere begann Christie Brinkley als Fotomodell. Unter anderem zierte sie drei Cover der legendären „Sports Illustrated Swimsuit Edition“. Vielen Kinogängern und VHS-Liebhabern der Achtziger war sie zudem aus ihrer Rolle in „National Lampoon’s Vacation“ – in Deutschland unter dem wunderbaren Titel „Die schrillen Vier auf Achse“ – von 1983 bekannt. Als „Mädchen im roten Ferrari“, so stand es zumindest im Abspann. Doch Christie Brinkley war geschäftstüchtiger, als sie aussah: Sie schaffte es, einen 20-Jahres-Vertrag zu ergattern. Und lässt heute die Wölfe der Wall Street mit einem 80-Millionen-Dollar-Immobilienvermögen in den Hamptons wie treu-doofe Schafe aussehen. 

Kim Basinger - 9½ Wochen später

Als Tochter eines Darlehensverwalters wusste Kim Basinger, wie man Zahlendreher zum Schäumen bringt: Nachdem sie Ihre Karriere als Model und Bond-Girl zum Laufen gebracht hatte, schockierte sie 1986 an der Seite von Mickey Rourke im Erotik-Thriller „9½ Wochen“, in dem sie eine verhängnisvolle Affäre mit einem Wall-Street-Händler beginnt. Nach der legendären „Fütterungsszene“ brauchten nicht nur Asset Manager mehr als 9½ Wochen, um sich Ihrem Kühlschrank wieder ohne Kribbeln im Bauch zu nähern. 

Heather Locklear – Der Aerobic-Learjet

Der weiß gestärkte Kontrastkragen konnte noch so straff sitzen – wenn Heather Locklear als Officer Stacy Sheridan in der TV-Serie „T.J. Hooker“ über den Bildschirm flimmerte, verfielen selbst die härtesten Investment-Hunde in Schnappatmung. Auch wenn die Filmographie rückblickend nicht viel mehr hergibt als eine Ansammlung grauenhafter B-Movies, blieb Locklear als klassisches „California Girl“ doch in den gesamten Achtzigerjahren eines der beliebsten Pin-Ups der USA. Ob es etwas mit ihrem Aerobic-Anzug zu tun hatte?

Shannon Tweed – Kanibalin im Avokado-Dschungel des Todes

Auch wenn man an der Wall Street über die Vorlieben des Playboy-Bunnys Shannon Tweed nur spekulieren konnte – seit sie 1983 eine Romanze mit Gene „Die Superzunge“ Simmons von „Kiss“ begann, galt die Kanadierin als unersättlicher Vamp. Bei der Auswahl ihrer Rollen war sie weniger wählerisch, Filme wie „Kanibalinnen im Avokado-Dschungel des Todes“ sowie unzählige C-Thriller ohne eigenen Wikipedia-Eintrag dürften höchstens dafür gut gewesen sein, die Miete zu bezahlen. Ins popkulturelle Gedächtnis schrieb sich Tweed schließlich durch ihre Gastauftritte in allen wichtigen TV-Serien der 1990er Jahre – von „Frasier“ über „21 Jump Street“ und „Baywatch“ bis hin zu „Eine schrecklich nette Familie“. 

Fotos: Rex Features/Getty