Schon in den 1930er Jahren hatte Nortons Renningenieur Joe Craig an einem Einzylinder-Motorrad gearbeitet, das bei der Isle of Man TT triumphieren sollte – die Norton Manx Grand Prix. Nach dem Zweiten Weltkrieg trugen die Rennversionen der Norton International den Namen Manx. Obwohl sich Norton Mitte der 1950er Jahre aus dem Motorsport zurückzog, wurden die klassischen Racer bis 1963 in Birmingham und London gebaut. 1966 erwarb der legendäre Motorrad-Entwickler Colin Seeley die Rechte sowie übriggebliebene Teile und Werkzeuge, um diese wiederum an den Rennfahrer John Tickle zu verkaufen, der die Manx weiterentwickelte und unter eigenem Namen als Tickle Manx T3 und T5 bis Ende der 1970er Jahre an die wachsende Café-Racer-Szene verkaufte.
Ende einer Legende
Die Tickle Manx war deutlich leichter als der Vorgänger von Norton – doch gegen den Siegeszug der japanischen Zweitakter im internationalen Rennsport konnte sie sich nicht mehr behaupten. Die größte Leistung des Tickle-Werksfahrers Godfrey Nas war ein sechster Platz beim Grand Prix in Finnland. Für Sammler ist die Einzylinder-Maschine heute dennoch äußerst interessant, steht sie doch für ein bewegtes Kapitel der britischen Motorradgeschichte. Die hier gezeigte, wunderschöne Tickle Manx T3 von 1971 wird am kommenden Wochenende vom Auktionshaus Bonhams im britischen Stratford versteigert, der Schätzpreis liegt bei 18.000 bis 25.000 Pfund Sterling.
Fotos: Bonhams