Der Mercedes-Benz 600 ist vermutlich größer als heute ein kostspieliges Studio-Appartement in London, Tokio oder New York und wohl das einzige Serienmodell bei dem die Herstellungskosten nie eine Rolle spielten - ihn als beeindruckend zu beschreiben, ist wirklich eine Untertreibung. Die berühmte Pullmanversion, die von Paul Bracq entworfen wurde, wartet wie dieses Exemplar mit zwei gegenüberliegenden Sitzbänken im Fond auf sowie natürlich einem Trennfenster zum Chauffeur. Nicht nur bekam diese Prachtlimousine, in der Größen wie Leonid Breschnew oder Elvis Presley Platz nahmen, einen machtvollen Motor, sie wurde auch mit einem neuen Hydrauliksystem für Fenster, Sitze, Schiebedach und Kofferraum ausgestattet. Selbständig schließende Türen waren nur eine unter einer Fülle von Optionen für jeden noch so ausgefallenen Kundenwunsch. Es überrascht nicht, dass der Stern am Kühler und das Heckemblem gut 20 Prozent größer ausfielen, als bei den anderen Modellen aus Stuttgart - für den Fall, dass jemand nicht sofort erkennt, um welches Flaggschiff es sich hier handeln könnte.
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