Wann immer ein Exemplar der nur 106 Mal gebauten Straßenversion des McLaren F1 auf einer Auktion auftaucht, ist das ein ganz besonderer Augenblick. Dabei geht es nicht allein um Seltenheit, repräsentierte der McLaren F1 doch einen Paradigmenwechsel in der Automobilindustrie. Als Neuinterpretation dessen, wozu ein Straßensportwagen fähig war und der für den größten Teil von 15 Jahren den Titel des schnellsten Produktionswagens der Welt für sich reklamieren konnte. Als Folge pflegte bei Auktionen der höchste Bieter für die Schlüssel zu Gordon Murrays Meisterwerk beachtliche Summen über den Ladentischen zu schieben. Wer erinnert sich nicht an 2015, als Rowan Atkinsons F1 für £8 Millionen weggehämmert wurde. Obwohl „Mister Bean“ damit zwei Unfälle gebaut hatte – mit einem Baum und dem Heck eines Range Rovers.
Chassis 029 sollte durchaus noch deutlich mehr erzielen, wenn es am 14. August bei Gooding & Company in Pebble Beach versteigert wird. Schließlich hat das lange in einer japanischen Sammlung stehende Modell weder einen Unfall gehabt, noch wurde es regelmäßig auf einer öffentlichen Straße gesichtet. Darüber hinaus wurde es nur knapp über ein Drittel der Distanz bewegt, die normalerweise benötigt wird, um den als Mittelmotor installierten BMW V12 richtig einzufahren. Chassis 029 trägt auch noch immer seine datumskodierten Goodyear Eagle F1 Reifen, ebenso wie die originale und einzig bei diesem F1 aufgetragene Farbec – benannt nach Creighton Brown, einem der Gründer von McLaren Cars. Auch das (dreisitzige) Interieur in Light Tan und Dark Brown Leder präsentiert sich – Sie ahnen es – in einem 1a-Zustand.
Als 25. jemals gebauter F1 stellt Chassis 029 eine nur einmal im Leben gebotene Chance dar, ein brandneues Exemplar des wohl trefflichsten Straßensportwagens aller Zeiten zu ersteigern. Auch wenn es manche als Sakrileg ansehen werden, dem edlen Gefährt künftig etwas mehr Auslauf zu gewähren – wer Geld genug hat, um auf ein Auto wie dieses zu bieten, wird ein paar Meilen mehr locker verschmerzen können.