Gab es für Aston Martin einen gelungeneren Zeitpunkt, den ersten Supersportwagen mit Mittelmotor zu enthüllen, als in dem Jahr, in dem man nach 60 Jahren in die Formel 1 zurückkehrt? Allem Anschein nach hat Aston mit dem neuen CEO Tobias Moers und einer frischen Finanzspritze von Lawrence Stroll die neuen Impulse bestens genutzt, denn kaum, dass sich die Begeisterung über den geradezu außerirdischen Valkyrie etwas gelegt hat, folgt ihm der etwas „normalere“ aber nicht weniger begehrenswerte Valhalla dicht auf den Fersen. Sie erinnern sich bestimmt an das ursprüngliche Valhalla Concept Car von 2019, aber dies hier ist ein völlig anderes Wesen. Das originale Design wurde wie der Antriebsstrang umfassend überarbeitet. Mit dem planen Kurbelwellen-Twin-Turbo aus der AMG GT Black Series in Kombination mit zwei an der Vorderachse verbauten Elektromotoren leistet der Valhalla machtvolle 937 PS und wiegt weniger als 1.550 Kilo.
Der Antriebsstrang klingt womöglich vertraut. Aus gutem Grund, denn er ist beinahe identisch mit den Layouts des Porsche 918 und des Ferrari SF90, aber dafür ist der Valhalla um rund 100 Kilo leichter als die Rivalen und verspricht dadurch ein hervorragendes Leistungsgewicht. Erstaunlich auch, dass ein Auto mit dieser schlank-eleganten Karosserie 600 Kilo Downforce bei gut 240 Stundenkilometer produziert. Mit diesen Daten als Argument hat man eine Nürburgring-Rundenzeit von nur 6 Minuten 30 Sekunden im Visier – 13 Sekunden schneller als der aktuelle „King of the Ring“, die AMG GT Black Series, die sich den V8 mit dem Valhalla teilt. Anders als der 918 oder der Valkyrie handelt es sich beim Valhalla um keine limitierte Auflage. Aston Martin wird so viele davon bauen, wie nachgefragt werden. Andererseits: Mit einem Grundpreis um 600.000 Euro plus Steuern ist dies wirklich der günstige 918, auf den Sie gewartet haben? Oder meinen Sie, dass Ferraris erschwinglicherer aber genauso schöner SF90 dem Valhalla jede Chance auf Erfolg raubt?
