Als der 911 „930“ Turbo 1973 auf dem Genfer Automobil-Salon Weltpremiere feierte, schuf er ein völlig neues Regelwerk für die Kategorie „Supercar“. Zu dieser Zeit war Lamborghini damit beschäftigt, einen Nachfolger für den Miura zu entwerfen, während bei Ferrari der letzte Exponent der Ferrari-365-Familie, der 365 GT/4 Berlinetta Boxer mit einem Zwölfzylinder-Motor erschien, der seine Zylinder im Gegensatz zu all seinen Vorfahren erstmals nicht in klassischer V-Form trug. Porsche musste der Welt zeigen, warum Zuffenhausen in punkto Leistung und Raffinesse die erste Adresse im Sportwagenbau war. Und genau das tat der 930 Turbo.
Das Modell mit dem charakteristischen Heckspoiler in der Form einer Walfischflosse genießt bis heute einen legendären Ruf. Und das nicht nur, weil er unberechenbar zu fahren war und sein Heck in kurvigen Passagen zum Schwänzeln neigte. Der Turbo war technologisch ein Neuanfang für Porsche, zumindest für die Straßenmodelle. Denn seine Aufladetechnik profitierte direkt von den 1972 und 1973 in der Can-Am-Serie eingesetzten Porsche 917/10- und 917/30-Modellen - allerdings schon mit einem etwas kleineren „Turbo-Loch”. Der 930 verblüffte die Autowelt und wurde bis 1989 gebaut.
Ehe die Produktion auslief, schuf Porsche zu diesem Anlass eine ganz besondere „Limited Edition“: den 930 LE. Als Motor kam der ab 1978 serienmäßig installierte 3,3 Liter zum Einsatz; allerdings nicht mit 300, sondern dank Werksleistungssteigerung (WLS) 330 PS. Für ein optisches Tuning wurden die Fahrzeuge dann in die „Exklusive“-Abteilung geschickt, wo jedes einzelne der 50 Exemplare in sorgfältiger Handarbeit komplettiert wurde.
Das Ergebnis ist wirklich bemerkenswert. Um ihn vom regulären Turbo abzuheben, bot Porsche zahlreiche maßgeschneiderte, kostenlose Optionen an. Darunter Felgen in Wagenfarbe, eine größere Auswahl an Farben für Innen- und Außenausstattung, beheizbare und elektrisch verstellbare Sitze oder einen goldenen „Turbo“-Schriftzug, eingenäht auf der Rückseite der Sitze, um nur einige zu nennen. Die Lufteinlassöffnungen an den hinteren Kotflügeln erinnerten dagegen an die berühmten „Flachbau“-Modelle des 911 Turbo.
Da die Preise für 911er der ersten Generation aktuell in die Höhe schießen und reguläre Modelle des 930 leicht sechsstellige Beträge überschreiten, halten wir die geschätzten £140.000 - £180.000 für dieses erstmals am 1. August 1989 auf den Chairman des Fußballclubs Newcastle United zugelassene Exemplar mit Rechtslenkung und einer Laufleistung von rund 40.000 Kilometern für ein echtes Schnäppchen. Möchten Sie ihn in Ihre Garage stellen? Bei der Classic Sale von Silverstone Auctions in Silverstone am 28. August sollten Sie unbedingt mitbieten!
