Jungen und alten Uhrmachern ist wirklich jede Ausrede recht, um Sondereditionen von Zeitmessern zu gestalten, die leider oft genug mehr Marketing als Substanz bieten. Aber Omega hat gerade ein außergewöhnliches Stück vorgestellt, das in der Welt der Uhren für Furore und unter Enthusiasten für heftige Begehrlichkeiten sorgen dürfte.
Im Jahr 1913 stellte Omega einen der ersten am Handgelenk zu tragenden Chronographen her. Spult man die Zeit um 105 Jahre vorwärts, dann hat derselbe Schweizer Uhrmacher eine kleine Charge der 18’’’’ CHRO-Uhrwerke aus den Tresoren der Marke entnommen und sie in Hunderten von Stunden mit großer Expertise und Sinn für Ursprünglichkeit restauriert. Auf Grund des damaligen Herstellungsprozesses unterscheidet sich jedes Werk minimal vom anderen. Weil keines dem anderen gleicht, musste Omega individuelle Komponenten für jede Uhr fertigen.
Diese 18 historischen Uhrwerke wurden in Weißgoldgehäuse mit 47,5mm eingepasst und besitzen wie die Originaluhren Rückseiten, die sich öffnen lassen. Das spezielle Zifferblatt aus Email erinnert an das leicht lesbare Vintage-Design, das seinerzeit bei Fliegern während des Ersten Weltkriegs beliebt war und ausgehöhlte arabische Ziffern hat, blaue „Empire”-Zeiger sowie ein 15-Minuten-Zählwerk, dass durch einen goldenen Sedna-Drücker bei sechs Uhr aktiviert wird.
Mit einem Preis von 120.000 Schweizer Franken ist The First Omega Wrist-Chronograph alles andere als günstig. Aber wenn man die Historie dieses echten, 105 Jahre alten Uhrwerks bedenkt, das handwerkliche Können, das in die Wiederaufbereitung floss, die wunderbar konzipierte klassische Uhr im Innenleben, dann ist dieser Preis durchaus auch berechtigt. Außerdem besitzt diese Uhr Seltenheitswert, denn diese Omega-Kollektion umfasst nur 18 Exemplare. Wenn das nicht Musik in den Ohren passionierter Uhrensammler ist.
Fotos: Omega