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Zum Ersten, zum Zweiten...: Renn-Maserati unter'm Hammer

Klassische Maserati gelten 2014, anlässlich des 100. Geburtstags der Marke, als Must-have. Und: Organisatoren historischer Motorsportevent werden sich dieses Jahr die Finger nach Dreizack-Rennlegenden lecken. Gut zu wissen also, dass in Kürze zwei auf den Auktionstisch kommen.

Maserati 450S bei RM Auctions (4,0 - 5,5 Millionen US-Dollar)

Da nur ganz wenige (zwischen 8 und 10) der fabelhaften 450S Rennwagen je gebaut wurden, kann keiner  von ihnen als „normal“ bezeichnet werden. Doch das Exemplar, das am 10. Mai bei RM in Monaco zum Aufruf kommt, ist besonders speziell, denn es handelt sich um den 450S Prototyp von Fantuzzi. RM Auctions gilt als besonders glaubwürdig, wenn es um die exakte Herkunft eines Autos geht. Deshalb kommentieren die Kanadier auch deutlich, dass die Geschichte dieses Maseratis nicht ganz so einfach nachvollziehbar ist. So lautet die Fahrgestellnummer verwirrender Weise: 3501 / 4501/350SI-10. Denn scheinbar verwendete Maserati die Fahrgestellnummer 4501 nicht weniger als drei Mal zwischen den Jahren 1956 bis 1958, was bereits zu „Debatten unter Markenexperten führte“.

Eine vollständige Aufschlüsselung über die komplexe Historie dieses 450S gibt RM auf seiner Website. Wir glauben dem Auktionshaus und sind von der Identität der Rennlegende beeindruckt: Das Auto trat 1956 als Werksrennwagen bei der Mille Miglia an den Start – pilotiert von keinen geringeren als Stirling Moss und Denis Jenkinson. Nach einer langen und erfolgreichen Karriere wurde der Maserati 450S im Jahr 1987 unter Beratung des Herstellers komplett restauriert. Kein Wunder also, dass der Schätzpreis zwischen stattlichen 4.000.000 und 5.500.000 US-Dollar liegt.

Maserati Birdcage bei Motostalgia (2,1 - 2,4 Millionen US-Dollar)

Ein weiterer Rennwagen mit einer viel diskutierten Geschichte ist der Maserati Tipo 61 „Birdcage“ von 1960, der am 2. Mai bei der Auktion „Keels & Wheels“ von Motostalgia  in Seabrook , Texas, versteigert werden soll. Während einige Quellen darauf hin deuten, dass der Maserati mit der Fahrgestellnummer 2459 bei einem Rennunfall für immer zerstört wurde, meinen andere, das Auto sei „wiederaufgebaut“ worden. Es liegt in der Natur eines Rennwagens, dass während der aktiven Zeit immer wieder Teile eilig ausgetauscht wurden. Die Teams ahnten vor 40 oder 50 Jahren schließlich nicht, welchen Wert so ein Rennwagen einmal haben könnte. So wurden nicht nur Kotflügel oder Motorhaube ausgetauscht, sondern auch Motor, Getriebe, Karosserie und mitunter das gesamte Chassis. Denn Rennwagen waren lediglich Werkzeuge, um Rennen zu gewinnen.

Motostalgia jedenfalls erwartet für den „Birdcage“, trotz seiner umstrittenen Geschichte, Gebote zwischen 2,1 bis 2,4 Millionen US-Dollar. Wir werden es am 2. Mai herausfinden, ob die potentiellen Käufer damit einverstanden waren.

Fotos: RM Auctions & Cymon Taylor / Motostalgia

Zahlreiche weitere klassische Maseratis stehen im Classic Driver Markt zum Verkauf.