April 1964, in den englischen Pinewood Studios vor den Toren von London haben die Set-Designer die Räume des berühmten Fontainebleau Hotels in Miami Beach nachgebaut. Gedreht wird heute eine Schlüsselszene des bisher dritten James-Bond-Films „Goldfinger“: Eigentlich wollte Agent 007 nur kurz den Champagner kalt stellen – doch als er in die Hotesuite zurückkehrt, findet er seine Gespielin Jill Masterson – gespielt von Shirley Eaton – mit Gold überzogen und erstickt auf den Bettlaken vor. Regisseur Guy Hamilton und die Produzenten wissen nur zu gut, dass sie hier ein ikonisches Kinobild komponieren – und haben vorsichtshalber die Presse einberufen. Was sie nicht nicht ahnen: Der „Midas Touch“ wirkt über die Grenzen der Leinwand hinaus – der Film, der rund drei Millionen Dollar gekostet hat, spielt weltweit gut 125 Millionen Dollar ein und macht Sean Connery zu einem der größten Stars der 1960er Jahre! Shirley Eaton wurden die „Goldfinger“ dagegen auch im echten Leben zum Verhängnis – ist sie doch bis heute fast ausschließlich als das „Golden Bond Girl“ bekannt.
Snapshot, 1964: Die Goldfinger des Sean Connery
Vorsichtig legt Sean Connery seiner Schauspielkollegin Shirley Eaton die Finger auf die goldbemalte Schulter, die Herren von der Presse zünden ihre Blitzlichter. James Bonds drittes Abenteuer soll jedoch vor allem die Konten seiner Produzenten vergolden.