Schon seit längerem hatte die Presse spekuliert, Ferrari könnte im neuen California einen Turbo-V8 zum Einsatz bringen. Nun kommt aus Maranello die Bestätigung: Der neue Ferrari California T debütiert auf dem Genfer Salon tatsächlich mit einem aufgeladenen Achtzylinder mit 3,9 Litern Hubraum – und doch ist vieles anders als erwartet. Der brandneue V8-Turbo-Direkteinspritzer ist technisch von der Formel 1 abgeleitet und leistet 70 PS mehr als der Vorgänger, also ganze 560 PS bei 7.500 Umdrehungen. Noch deutlicher ist der Gewinn beim Drehmoment, das um 49 Prozent auf maximal 755 Nm gesteigert wurde. So soll der neue Ferrari Calfornia T in 3,6 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen und eine Top-Geschwindigkeit von 316 km/h erreichen. Der Benzinverbrauch wurde derweil um etwa 15 Prozent gesenkt.
Keine Angst vor'm Tuboloch
Saugmotor-Freunde müssen laut Ferrari wohl weder ein Turboloch, noch einen verhaltenen Sound fürchten: Dank variablem Ladedruck steigt das Drehzahlsprektrum konstant an. Und der Motorklang soll durch sorgfältiges Sounddesign so kraftvoll ausfallen, wie bei sonst keinem Turbomotor zuvor. Auch das Handling hat Ferrari verbessert – bei sportlicher Fahrweise soll der Calfirornia T präziser zu kontrollieren und durch neue Fahrwerkskomponenten auch steifer sein, die neueste Stufe der F1-Traktionskontrolle hilft beim Beschleunigen aus der Kurve. Auch die Karbon-Keramik-Bremsen wurden überarbeitet und bringen den Turbo-Sportler noch schneller als bisher zum Stehen.
Reminiszenz an den Ferrari 250 Testa Rossa
Die wohl nachhaltigste – und für die Verkaufszahlen wichtigste – Veränderung erfährt der Ferrari California T jedoch beim Design. Die bisher doch recht eigenwillige und verschachtelte Formensprache wurde durch das Ferrari Styling Centre und Pininfarina geglättet, in den Flanken erkennt man gar die berühmten Ponton-Kotflügel des Ferrari 250 Testa Rossa. Das Heck ziert aus aerodynamischen Gründen ein neuer Diffusor mit senkrechten Finnen. Auch der Innenraum wurde überarbeitet und mit feinem Semi-Anilinleder von Poltrona Frau ausgestattet. Zudem gibt es ein neues Infotainment-System und eine „Turbo Performance Engineer“-Anzeige in der Mitte des Armaturenbretts, auf der man – wie beim Smartphone – durch einfaches Wischen durch die aktuellen Motordaten blättern kann.
Ob der neue Ferrari California T zu einem späteren Zeitpunkt auch – wie oft gemutmaßt – einen Sechszylinder erhalten wird, ist derzeit noch nicht bestätigt. Der Turbo-V8 feiert seine Premiere nun erstmal Anfang März auf dem Genfer Salon.