Alter schützt vor Schönheit nicht
Seit der Einführung im Jahr 2003 hat Bentley am Stammsitz Crewe über 66.000 Einheiten des Continental GT gefertigt. Das Design der nunmehr dritten Generation bleibt den Grundthemen des Continental treu. Designelemente der populären Studie EXP 10 Speed 6 betonen die muskulösen hinteren Hüften und lassen zugleich die Silhouette windschnittiger und geduckter erscheinen. Gegenüber dem Vorgängermodell ist der auf der IAA in Frankfurt vorgestellte Mk3 rund vier Zentimeter länger und zwei Zentimeter breiter. Durch die 135 Millimeter weiter vorn sitzenden und größeren Rädern (21 Zoll, optional 22 Zoll) ergibt sich ein deutlich kürzerer vorderer Überhang. Zugleich bringt die neue Voll-Aluminium-Karosserie 80 Kilo weniger auf die Waage. Das Design der Scheinwerfer und die neuen ellipsenförmigen Rückleuchten – sie spiegeln die Form der Auspuffendrohre wider – wurden von fein geschliffenen Kristallgläsern inspiriert. Die Juwelengrafik sorgt zugleich beim Innenleben für einen beeindruckenden Tiefeneffekt. Im Innenraum geht es wie zu erwarten opulent zu. Zehn Meter Echtholz pro Auto, 15 verschiedene Teppich-Optionen, rautengestepptes Leder von insgesamt neun Rindern und eine neue Mittelkonsole, deren metallische Texturen an die geschliffenen Oberflächen teurer Schweizer Uhren erinnern. Das ist alles ziemlich Old-school-Bentley, doch abseits von den nicht gerade nachhaltigen Materialien klingt der Rest dann doch nach 21. Jahrhundert.
Im Kombiinstrument werden Analoganzeigen durch komplett digitale Displays ersetzt. Doch den Vogel schießt ein neues, in drei Stufen drehbares Display am oberen Rand der Mittelkonsole ab. Das optionale und spektakulär verspielte Element wurde laut Bentley vom rotierenden Nummernschild an James Bonds Aston Martin DB5 im 007-Film Goldfinger inspiriert. Auf Knopfdruck zieht sich der frei konfigurierbare 12,3-Zoll-Bildschirm ein paar Millimeter in den Armaturenträger zurück, dreht sich um 120 Grad und präsentiert dann ein Außentemperatur-Thermometer, einen Kompass und eine Stoppuhr. Auf Wunsch macht sich das Ganze nach einer weiteren Drehung aber auch ganz unsichtbar - dann ist nur noch ein einfaches Furnier zu sehen. Der neue Continental wird von einem neu entwickelten und in Crewe komplett per Hand aufgebauten W12-Motor angetrieben. Dank Bi-Turbo-Aufladung entwickelt das mächtige Triebwerk 635 PS und 900 Nm, alles weitergebeben über ein Achtstufen-Doppelkupplungsgetriebe mit integrierter Lunch Control für Raketenstarts.
Fotos: Bentley