Glaubt man den historisch bewanderten Cracks der Marke, dann könnten sogar zwei Automobile in diesem legendären Thriller eine Rolle gespielt haben. Die Aufzeichnungen des Aston Martin Clubs geben jedoch Chassic LML/944 als jenes Fahrzeug an, welches zu cineastischem Ruhm gelangte. In die kalifornische Küstengegend passt der offene DB2 einfach zu gut. Gefahren wurde der Europa-Import von Melanie Daniels, gespielt von Tippi Hedren.
Die Drophead-Coupé-Version des DB2 wurde in den späten 1950er Jahren erstmals vorgestellt. Nur wenige Monate zuvor debütierte das sehr attraktive Coupé auf der New York Motor Show. Es basiert auf einem seinerzeit ganz neuen Chassis von Claude Hill, während Frank Freeley das Styling dazu gab. Willie Watson von Lagonda entwickelte den 2,6 Liter großen Reihensechszylinder-Motor. Das alles machte den zweiten Aston Martin, der mit dem DB-Kürzel firmierte, zum Gewinner.
Der Aston war zudem sehr teuer. Knapp 2.000 Pfund inklusive Steuern kostete die „Saloon“-Variante und exakt 2.043 Pfund waren für das Drophead Coupé, kurz DHC, in Großbritannien fällig. Doch einige sehr ansehnliche Rennsporterfolge – hier sind die Teamfahrzeuge „UMC“ und „VMF“ zu nennen – sowie das britische Understatement machten den DB2 zur begehrten Wahl. Aus heutiger Sicht ist klar, dass diese Fahrzeug-Serie, welche mit dem DB2/4 Mk III endete, zu den besten Repräsentanten der sogenannten „Feltham Years“ von Aston Martin zählt.
Das Modell DB2/4 war eine spätere Version des DB2. Der hintere Teil des Chassis war modifziert und der Tank fiel etwas kleiner auf. Der Zweitürer mit dem kleinen „Briefkasten-Kofferraum“ war so konzipiert, um als erstes Fließheck-Modell den Passagieren auch noch Kopffreiheit im hinteren Fahrzeugteil zu gewähren. Gleichzeitig sorgte eine großflächige Verglasung für ausreichend Durchblick – auch nach hinten. Dies war oft ein großes Manko früher Fahrzeuge. Rückwärts fuhr man praktisch nach Gehör.
Die Aston-Lösung indes überzeugte in jener Zeit. Aus ihr leiteten sich bald diverse Shooting-Brake Fahrzeug-Konzepte ab, ja letztlich das Sinnbild des selbstfahrenden britischen Gentleman: Tweed-Sakko, ein Flintenfutteral von Purdey und eine Weekender Reisetasche komplettierten diesen Look des „sophisticated way of drive“. Die Cabriovariante internationalisierte dieses Thema in gewisser Weise: Sonne, Seebrise und südfranzösisches Licht – auf nach Saint-Jean-Cap-Ferrat! Der Aston war wie geschaffen dafür.
Glamour, der auch Hollywood inspirierte. Das hier gezeigte Fahrzeug ist ein DB2 Cabriolet aus dem Jahr 1950. Es präsentiert sich kurz vor Vollendung seiner Restauration in den Werkstätten des Markenspezialisten Post-Vintage Engineers. Der „letzte Anstrich“ kann noch gewählt werden – vielleicht dient ja das Kinofahrzeug als Vorbild? Eines nach „Hitchcock Spezifikation“ sozusagen.
Weiterführende Links Das hier porträtierte Aston DB2/4 Drophead Coupé finden Sie im Classic Driver Marktplatz. |
Fotos: Post Vintage Engineers Limited