1991 Aston Martin Virage
Ernsthaft, der oft unterschätzte aber dennoch geschätzte Virage blickt auf zwölf gelungene Jahre zurück und hat einige spektakuläre Modelle in der Familie aufzuweisen. Man sollte auch nicht vergessen, dass es sich hier um den letzten Aston Martin handelt, der komplett von Hand im Werk gebaut wurde. Dieses Exemplar ist ein frühes Modell und besitzt die populäre Automatik. Warum dieser Virage? Der aktuelle Eigner hatte es zehn Jahre in seinem Besitz und es wurde in der Aston Martin Heritage Collection als großartiges Beispiel dieses Modells ausgestellt. Ein Juwel, das in Manufaktur entstand und zum Preis eines neuen BMW Fünfers verkauft wird. Wer zugreift, fällt eine kluge Entscheidung.
1954 Aston Martin DB2/4 DHC
Der Nimbus des Scheunenfunds bleibt ungebrochen! Sicher, der andere DB2 sieht wirklich so knorrig und verlottert aus, dass er fast nicht mehr restaurierbar sein dürfte. Aber dieser DB2/4 MKII, von dem nur sechs Stück gefertigt wurden, hatte nur zwei Vorbesitzer. Frank Feeleys schlichtes Design ist sowohl elegant wie anziehend. Zusammen mit dem 3-Liter-Motor hat man es hier mit einem echten Grand Tourer zu tun. Obwohl dieses Fahrzeug als Feltham-Modell bekannt ist, handelt es sich hier um eines der ersten, die von Tickford in Newport Pagnell gefertigt wurden. Und das es aus den fünfziger Jahren stammt, dürfte auch die Korrosion nicht allzu problematisch sein. Dieses Auto ist ideal als Projekt, sorgt nicht für unangenehme Überraschungen und wird seinem Käufer noch viel Freude bereiten.
1964 Aston Martin DB5
Dies ist der Aston Martin schlechthin und steht aus gutem Grund in vielen Traumgaragen. Obwohl einige Exemplare regelmäßig auf dem Markt angeboten werden, fesselt mich gerade dieses Exemplar - Originalfarben sind immer ein Plus, aber diese Kombination ist zeitlos und gewinnt dadurch, dass das Auto nicht silbern ist. Die ursprünglichen Spezifikation waren schon gut mit beheizbarer Heckscheibe und Sperrdifferenzial. Doch kürzlich hat es noch eine Klimaanlage und eine Servolenkung erhalten, die ihrerseits praktisch ist, aber auch rückgängig gemacht werden kann. Man sieht, mit welcher Zuneigung dieser Aston bisher gepflegt worden ist. Für mich ein außerordentlicher DB5, der alle Anforderungen erfüllt.
1958 Aston Martin DB MKIII Drophead
Ich habe eine enge persönliche Bindung zu diesem Automobil, denn ich kannte es gut, als es noch meinem Freund, dem Enthusiasten David Holland gehörte. Es besitzt einen DBD-spezifizierten Motor und Overdrive, damit ist es als eines von nur 14 Stück sehr selten, aber auch sehr tauglich für Langstrecken. Insgesamt wurden nur 85 MKIII Dropheads gebaut. Dieser Aston ist einer der schönsten der Nachkriegszeit - ein nobles und hochwertig gebautes Fahrzeug mit einer Karosserie von Tickford und hergestellt in Tickford-Manier. Dieses spezielle Exemplar war stets sehr präsent und wurde sogar 2010 höchstpersönlich von Prince Michael of Kent zum British Grand Prix gesteuert. Fraglos ein besonderes Auto, dem es auch an nichts fehlt.
2004 Aston Martin Vanquish
Der Vanquish war das letzte Modell, das aus der Produktionslinie von Newport Pagnell rollte und dürfte aus diesem Grund künftig an Wert gewinnen. Wenn man ihn in aller Ruhe auf sich wirken lässt, sieht man, dass der Vanquish sowohl innen wie außen in den letzten zwanzig Jahren kaum gealtert ist. Das Fahrzeug hat eine große Präsenz auf der Straße, ist dennoch alltagstauglich und verfügt über ein Leistungsreservoir wie man es von einem Grand Tourer erwartet. Aufgrund der Produktionszahlen ist er so selten wie ein DB6. Dieses Exemplar hat nur 10.000 Kilometer auf der Uhr. Nach meiner Ansicht ist es ein bedeutsames Auto, das weniger kostet, als man vermuten könnte und nicht an Wert verlieren wird.
Text: Stephen Archer / Fotos: Bonhams