Erster Real-Auftritt: BMW i3 in der Amsterdamer City
Trotz starker Präsenz in den Medien wirkt das Design des kompakten Viertürers wie von einem anderen Stern. Dass das Umfeld mit staunendem Mund stehenbleibt, Kinder mit dem Finger auf den lautlos dahinrollenden BMW zeigen, sind Begleiterscheinungen, die zeigen: Dieser BMW ist etwas Besonderes. Dabei ist das ungewöhnliche Design nur der Auftakt zu einem Feuerwerk der Innovationen. Spätestens, wenn man lässig die gegenläufig öffnende Fondtür (BMW nennt sie „Coachdoor) öffnet, kann man sich auf das erste Gespräch mit Passanten einstellen.
Ja, der BMW ist aus carbonfaserverstärktem Kunststoff. Ja, er wird in Deutschland gebaut. Und: Ja, er fährt elektrisch. Noch Fragen? Ja, eine Menge. Zum Beispiel wie er sich fährt und wie weit.
Recyclebarer Innenraum
Gestaltung und Materialen brechen mit allem, was bislang im Auto angesagt war.
Plastik sucht man im lichtdurchfluteten Interieur vergebens. Gestaltung und Materialien brechen mit allem, was bislang im Auto angesagt war. Türverkleidungen und Armaturenbrett sind aus leicht zu recycelnden Pflanzenfasern, große Teile der Verkleidungen bestehen entweder aus Leder oder aus Eukalyptusholz. Alles schön nachhaltig und mit nordischer Noblesse. Dazu passt das BMW eigene Navigationssystem mit riesigem Bildschirm, das, je nach Ausbaustufe, nicht nur den Weg zur nächsten Stromtankstelle kennt, sondern bei Bedarf auch Mitglieder der Mitfahrerzentrale flinc auf die geplante Route aufmerksam macht. Da sage noch einer, Internet macht einsam.
Der BMW fährt nicht, er beamt
Einsam wird es dagegen um den BMW i3, wenn der Fahrer den Spaß an der Dynamik auskostet. Binnen 7,2 Sekunden summt der Elektro-BMW auf 100 km/h, Schluss ist bei 150 km/h. Das ist aber nur die halbe Wahrheit, denn die fehlenden Schaltpausen und das lautlose davon Stürmen beamen den Besitzer in eine neue Welt der Mobilität. Dass das möglichst lange so bleibt, dafür sorgt ein 18,8-kw/h-Akku in der Mitte des i3. Je nach Einsatz kommt man zwischen 130 und 160 Kilometer weit, ohne auf den gewohnten Komfort im Auto verzichten zu müssen. Das anschließende Laden geht binnen drei Stunden (80%) von statten, wenn man eine kräftige i-Wallbox sein eigen nennt. Wenn nicht, dauert es länger, aber eventuell ist die Pause ja auch willkommen, um sich mit der netten Begleitung der Mitfahrerzentrale bei einem Kaffee zu unterhalten. Und spätestens dann bekommt die Elektromobilität einen ganz eigenen Reiz.
Fotos: BMW