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Fünf Sammlerautos, die Sie diese Woche in Ihre Garage stellen sollten

Es ist die Zeit der Woche, in der in der Classic Driver-Redaktion die Jagd nach den coolsten und seltensten Modellen beginnt, die derzeit auf dem Classic Driver-Markt erhältlich sind. Hier ist unsere Ausbeute!

Anonyme Alfaholics

Malen Sie sich aus, die Sonne geht gerade über den Bergen Norditaliens unter und die enge, kurvenreiche Straße führt Sie geradewegs zu ihrer Lieblings-Bar, während Musik von Schnulzenkönig Eros Ramazzotti aus den Lautsprechern tönt. Da gibt es für uns nur ein Auto, das in ein solches Szenario hineinpasst: ein Alfa Romeo Spider. 

Doch wie wäre es, wenn ich Ihnen von einem Alfa Romeo Spider Veloce Baujahr 1977 erzählen würde, der nicht nur diese Kurvenorgien mühelos bewältigen, sondern dazu auch auf der Rennstrecke eine phantastische Figur abgeben würde? Nun, um genau das zu erreichen, hat Alfaholics diesen offenen Italo-Racer entwickelt. Als Basis diente den Alfa-Spezialisten aus Clevedon (North Somerset) ein rechtsgelenkter, erstmals am 13. Mai 1977 im UK  zugelassener 2000 Spider Veloce. Der Wagen war ohnehin reif für eine Restaurierung und da sein langjähriger Besitzer ein Track Day-Fan war, ließ er den Wagen so aufrüsten, dass er ihn nicht nur auf dem Weg zur Rennstrecke, sondern auch auf derselben hart fahren konnte. Daher ließ er als Erstes einen leichten Überrollkäfig und zwei Rennschalensitze installieren sowie das Fahrwerk mit einstellbaren Dämpfern und Sechskolben-Bremsen aufwerten.

Als Krönung des GTA-R-Kits kam dann Alfaholics „Twin Spark“-Vierzylinder mit Big-Valve-Zylinderkopf und Rennventiltrieb, Schmiedekolben, 45-mm-Webervergasern und 3-D-Mapping-Zündanlage zum Einbau. All diese Upgrades machen den Motor zu einem echten Kraftpaket mit einer Spitzenleistung von 216 PS bei 6800-7300 U/min!

Mit der Zeit gereifter Ferrari 

 

Der 612 Scaglietti, der bei seiner Markteinführung im Jahr 2006 noch die Gemüter spaltete, hat sich mit den Jahren zu einem stilvollen 2+2 GT entwickelt, der an das reiche Erbe von Ferrari in diesem speziellen Sportwagensegment anknüpft. Er teilt sich den Motor mit dem inzwischen kultigen (und sehr teuren) 575 Superamerica, womit er ohne Zweifel adäquat motorisiert ist. Nein, es war schlicht das Design, das die meisten Debatten vom Zaun brach.

Es ist wichtig, die Motive hinter einem solchen Entwurf zu berücksichtigen, bevor man sich ein endgültiges Urteil bildet. Pininfarina huldigte damit einer seiner berühmtesten Kreationen - dem sagenhaften 375MM s/n 0456AM, der vom italienischen Filmregisseur Roberto Rossellini für seine Frau Ingrid Bergman in Auftrag gegeben wurde und erstmals 1954 auf dem Pariser Salon zu sehen war. Dieses Einzelstück mit Karosserie von Scaglietti hatte eine verlängerte Bugpartie und konkav gewölbte vordere Seitenpartien, die sich im 612 Scaglietti ganz ähnlich wiederfinden.

Bei dem nun in Großbritannien zum Verkauf stehenden Exemplar handelt es sich um ein Modell aus der „One to One“-Edition, dem Personalisierungsprogramm von Ferrari, das für den 612 auf dem Genfer Salon 2008 vorgestellt wurde. Ab dann war der 612 nur noch über dieses spezielle Bestellverfahren erhältlich, das später auf die gesamte Ferrari-Produktpalette ausgeweitet wurde und heute dem „Tailormade"-Atelier entspricht! Das linksgelenkte Modell hat rund 26.000 Kilometer auf der Uhr, wurde 2008 erstmals in Helsinki neu zugelassen und glänzt in der Farbe Nero Daytona über einem beigen Lederinterieur mit schwarzen Bodenteppichen. 

Quattro-Nachfolger

 

Als Audi 1991 das S2 Coupé als Nachfolger des legendären Quattro einführte, trat das später auch als S2 Cabriolet und S2 Limousine herausgebrachte Sportmodell in große Fußstapfen. Doch dank des hochdrehenden und herrlich klingenden 20-Ventil-Turbomotors mit 220 PS aus 2,2 Liter Hubraum und serienmäßigem Allradantrieb verstummten die anfänglich kritischen Stimmen der Weltpresse. Das kompakte und optisch eher schlichte Kraftpaket wurde in Zusammenarbeit mit der Konrad Schmidt Motorsport GmbH entwickelt und auf der Plattform des Audi 80 (B4) von der Audi Quattro Gmbh in Neckarsulm gebaut. Mit dem zuvor schon im quattro 20V und danach im 200 quattro 20V installierten Fünfzylinder spurtete dieses erste „S“-Modell von Audi in 6,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 248 km/h. Nach einem Facelift und einer Leistungssteigerung auf 230 PS lief die Produktion nach 7370 gebauten Einheiten im Dezember 1995 aus. Nachdem er auf dem heutigen Markt unglaublich selten geworden ist, steigen die Preise für einen S2 jetzt in die Höhe. Wer nun einen erwirbt, wird das Gefühl für den Stammbaum, aus dem dieses Modell hervorgegangen ist, erwerben.

Cabrio-Perfektion

 

Zu diesem Auto müssen wir nicht viel sagen - sehen Sie es sich einfach an. Saugen Sie all seinen Stil, seine Präsenz und seinen Charme in sich auf, und wenn Sie fertig sind, gehen Sie hinaus und erleben Sie es auf der Straße. Das 280 SE Cabriolet aus der Mercedes-Benz-Baureihe W111 ist einer der absoluten Klassiker aus Untertürkheim und verkörperte das Streben nach „dem Besten oder Nichts“. Jedes einzelne Element des Wagens wurde durchdacht, so verfügten die W111-Modelle als eines der ersten Fahrzeuge überhaupt über eine stabile Fahrgastzelle und definierte Knautschzonen.

Dieses von der Rosenheimer Cargold Collection angebotene Exemplar ist eines von nur 1.232 noch weitgehend in Handarbeit gebauten Werks-Cabriolets und wurde 1969 von einem Bielefelder Unternehmer beim örtlichen Mercedes-Benz-Händler Kirstein & Sauer bestellt und dann am 15. April 1970 zugelassen. Es hat nur fünf eingetragene Halter, wurde immer in Deutschland zugelassen und gefahren. Als Antrieb kam ab September 1969 der völlig neu entwickelte 3,5-Liter-V8 mit 200 PS zum Einsatz. Vor zirka 25 Jahren wurde der ursprünglich in Hellelfenbein lackierte Wagen von seinem dritten Eigentümer in uni schwarz 040 neu lackiert, was sehr gut mit dem dunkelroten Interieur harmoniert. Noch heute präsentiert sich dieser mit kompletter Wartungshistorie angebotene 280 SE 3.5  schnelles und zuverlässiges Reiseauto, dass problemlos im Verkehr mitschwimmen kann. Und es ist eines der wenigen Cabriolets mit fünf Sitzplätzen. Also schlagen sie zu, ehe wir unsere Bargeldreserven zusammenwerfen.

Bereit für Renneinsätze?

 

Der Saleen S7 ist ein Auto, das Ihre Erinnerung an die frühen 2000er Jahre wachrütteln könnte und ein Rennwagen, den Sie vielleicht schon vergessen haben - bis jetzt. Es war ein ur-amerikanischer GT, der nicht nur der Corvette, sondern auch seinen europäischen Konkurrenten den Kampf ansagte und bei seiner Markteinführung im Jahr 2000 die Krone für das schnellste Serienauto der Welt hielt. Eine reguläre Straßenversion des S7 ist schon ein unglaublich seltenes Auto, aber dieses jetzt bei GTC in Frankreich zum Verkauf stehende Exemplar ist vielleicht das seltenste von allen.

Als eines von nur 15 gebauten Exemplaren wurde dieses 2005 gebaute Modell mit Chassis-Nummer 0060 an das legendäre deutsche  Zakspeed-Team ausgeliefert. In der Saison 2006 fuhren damit der Deutsche Sascha Bert und der Tscheche Jaroslav Janis in Brünn und am Hungaroring zum Sieg in Läufen zur FIA GT Meisterschaft. Ende November 2008, nunmehr unter der Bewerbung des belgischen Teams PK Carsport, gewannen die Belgier Anthony Kumpen und Bert Longin mit 0060 das über zwei Stunden führende Saisonfinale in San Luis (Argentinien). Im Livery Design dieses Rennens präsentiert sich der rennfertige Saleen S7R heute wieder. 

Das ist Ihre Gelegenheit, einen der lupenreinsten Supersportwagen Amerikas zu erleben. Er trägt alle Motorsportgene in seinen Adern und ist startberechtigt für die Rennen zur Endurance Racing Legends und Aston Martin Masters Endurance Legends.