#1 Bugatti Atlantic 57SC von Ralph Lauren
Es ist keine Überraschung, dass der fantastische Bugatti aus der Sammlung der Mode-Ikone Ralph Lauren den ersten Platz in unserer persönlichen Hitliste belegt hat. Das schwarze, 1938 gebaute Coupé gilt als DAS Meisterwerk. Einst von Ettore Bugattis Sohn Jean geschaffen, zählt das Auto heute zu den wertvollsten Klassikern der Welt. Zu den vielen Preisen, die der Wagen ohnehin schon im Laufe seiner Geschichte gewonnen hat, gesellt sich nun noch der Titel „Coppa d’Oro“ der Villa d’Este 2013.
#2 Mercedes-Benz 680S Torpedo Roadster by Saoutchik
Der New Yorker Industrie-Magnat Charles A. Levine wollte sich mit einem ganz besonderen Mercedes selbst ein Geschenk machen. 1927 orderte er einen Mercedes 680S, den er beim berühmten Karosseriebauer Saoutchik personalisieren ließ. Der damalige Kaufpreis ist nicht bekannt, doch Sonderwünsche wie eine Lederausstattung aus Eidechsenhaut (760 Tiere mussten ihr Leben lassen) dürften den Preis in die Höhe getrieben haben. Diesen konnte Levine jedoch aufgrund einer unerwartet hohen Steuernachforderung nie zahlen, und so verweilte der sünhaft teure Klassiker lange Zeit im Mercedes-Showroom. Heute beeindruckt der 1928 gebaute Torpedo Roadster durch seine ausgefallene Farbkombination in Grau und Rot.
#3 Aston Martin DBS „Die Zwei“
Um unseren Drittplatzierten, einen Aston Martin DBS, ist innerhalb der Classic Driver Redaktion eine große Diskussion entflammt. Einige Mitglieder sahen den originalen Dienstwagen von Lord Brett Sinclair alias Roger Moore in der TV-Serie „Die Zwei“ auf dem ersten Platz. Nicht zuletzt wegen der einzigartigen Lackierung des 1970er DBS im Farbton „Bahama Yellow“. Niemals wurde ein Sechszylinder aus Newport Pagnell schöner verpackt.
#4 Lamborghini 350 GTV Prototyp
Auf dem Turiner Autosalon 1963 zeigte der Traktorenbauer Ferruccio Lamborghini, wie ernst es ihm war, einen Sportwagen von Welt zu bauen. Der Lamborghini 350 GTV besaß einen 350 PS starken Zwölfzylinder von Bizzarrini und eine Karosserie von Scaglione. Der Prototyp war der Ur-Vater des ein Jahr später vorgestellten 350 GT. Beim diesjährigen Concorso d'Eleganza Villa d’Este konnte man neben dem Prototypen und seinem Seriennachfolger auch den offenen Prototypen 350 GTS bestaunen.
#5 Ferrari Dino 166P/206P
In Erinnerung an seinen verstorbenen Sohn Alfredo taufte Enzo Ferrari jene Modelle, die mit einem 1,6-Liter-V6 ausgestattet waren, auf den Namen „Dino“. Die zierlichen Sportwagen konnten sich erfolgreich bei Rennen beweisen und sorgten für beachtliche Siege. Die kleine „Knatterkiste“, die im letzten Jahr schon mit dem Titel „Best of Show“ auf Schloß Bensberg ausgezeichnet wurde, verdient auch in unserer Auswahl – als ungewöhnlicher Ferrari – einen vorderen Platz.
#6 Lancia Sibilio
Der Architekt Corrado Lopresto ist einer der wichtigsten Lancia-Sammler Italiens. Seine Kollektion umfasst seltene Schönheiten und auch skurrile Lancia-Prototypen, wie den 1978 gezeigten Siblio. Marcello Gandini, zu dieser Zeit Chef des Designstudios Bertone, wollte mit dem Silbio den „Stratos der Zukunft“ präsentierten. Auch wenn Form und Farbe gewöhnungsbedürftig sind, steht diese eher unbekannte Studie anderen Konzepten wie dem Ferrari Modulo in seiner kreativen Ausrichtung in nichts nach.
Text: J. Philip Rathgen
Fotos: Jan Baedeker / Nanette Schärf