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Bei der Pebble Beach Tour waren die großen Auto-Ikonen unterwegs

Wenn Sie auf amerikanischen Straßen Ikonen und Sammlerschätze erleben wollen, dann müssen Sie unbedingt die Pebble Beach Tour d`Elegance besuchen. Unser Fotoreporter Rémi Dargegen hat die bemerkenswertesten Autos beim diesjährigen „Drive of Fame“ eingefangen.

Gut 200 Exemplare der internationalen Top-Sammlerautos aus 21 Ländern und 32 US-Bundesstaaten haben sich diese Woche in Kalifornien versammelt, um den begehrten Titel „Best of Show“ beim Pebble Beach Concours d`Elegance 2022 zu gewinnen. Bevor die Show am Sonntag beginnt und damit sich das Grün der Pebble Beach-Golfanlage in den exklusivsten Autosalon auf Erden verwandelt, werden die Teilnehmer traditionell eingeladen, auf einer Tour noch vor dem großen Finale Reifen aufzuwärmen und Motoren auf Betriebstemperatur zu bringen. 

Wiewohl die Pebble Beach Tour d`Elegance die wirklich seltene Chance bietet, Ikonen und andere rollende Kostbarkeiten auf der Straße hautnah zu erleben – im letzten Jahr entdeckten wir einen Sunoco Porsche 917 und den Ferrari 365P Berlinetta Speciale -, sind die Straßen selbst nicht weniger spektakulär. Nach dem Start in Pebble Beach führt die Route entlang des legendären 17-Mile-Drive und der atemberaubenden Highway 1 an der Pazifikküste Richtung Big Sur. Danach kehrt dieses Defilee der Sonderklasse zurück nach Pebble Beach, um das Rolex Zielportal zu passieren. Die Pebble Beach Tour gilt aber nicht nur als schöne Gelegenheit, eine Ausfahrt auf den schönsten Straßen Kaliforniens zu genießen: Jedes Auto, dass diese Strecke erfolgreich abschließt, besitzt beim Concours am Sonntag einen Vorteil, sollte es in der jeweiligen Klasse zu einem Gleichstand kommen.

Neben den zahllosen Sammlerautos, die in diesem Jahr um Klassen- und Gesamtsiege konkurrieren, lenkt der diesjährige Pebble Beach Concours d`Elegance auch den Blick auf den 100. Geburtstag der Marke Lincoln, den Talbot Lago Grand Sport, den Alfa Romeo 8C 2300, den „Otto Vu“-Fiat sowie den Auto, die zwischen 1925 und 1979 in der Schweiz von Graber sonderangefertigt worden sind. Außerdem werden Fahrzeuge mit unorthodoxen Antrieben – denken Sie hier an Kohlegas oder Propeller – und der berühmte Ford Hot Rod von 1932 in speziellen Klassen gewürdigt. Ein weiterer, ganz besonderer Programmpunkt: Der Pebble Beach Concours d´Elegance läutet auch die Feiern zum 100. Jubiläum der 24 Stunden von Le Mans ein, die 2023 stattfinden werden. Die Events und Würdigungen dürften uns in den kommenden Monaten unterhalten und verzaubern.  

Als Vorgeschmack auf die atemberaubende Schau am Sonntag waren die außergewöhnlichsten Autos, die sich - umweht vom typischen pazifischen Frühnebel – auf den Weg machten, eine veritable Flotte von Blue Chip-Ferrari, darunter ein Ferrari 250 LM, ein 250 Tour de France, ein 250 GT Zagato, der haifischnasige Ferrari 196 SP, ein durch die Carrera Panamericana berühmt gewordener 340 Mexico und ein 70 Millionen Dollar teurer 250 GTO. Zu ihnen gesellten sich ein Aufgebot an wundervollen Siata, 8V Fiat und Maserati, die entlang der Küste des glitzernden Pazifik an uns vorbeirauschten, während die Vorkriegsmaschinen die Luft mit dem Sound ihrer Triebwerke schwängerten. Zu unseren Favoriten gehörten ein umwerfender, zartblauer Alfa 8C Monza an der Seite eines Ex-Scuderia Ferrari Alfa Romeo 8C aus der Sammlung Pearl wie auch das überirdisch berückende Talbot-Lago T150 C SS Teardrop Coupé aus demselben Stall, den wir Anfang der Woche kennenlernen durften

Die Pebble Beach Tour d´Elegance ist wohl der einzige Ort weltweit, wo ein Spotter ein Mercedes C-111 Concept Car, gefolgt von Bertones Autobianchi A112 Runabout – ein feuerspeiender Hot Rod mit Flammenaufklebern – sowie den Ford GT40, der 1966 die 24 Stunden von Le Mans gewann, in freier Wildbahn entdecken kann. Mögen die Spiele beginnen!

Folgen Sie uns übers Wochenende auf Instagram und hier im Classic Driver Magazin für die umfassende Berichterstattung zur Monterey Car Week 2022.

Fotos: Rémi Dargegen für Classic Driver © 2022