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Autos, die wir lieben: Mercedes-Benz SL Pagode

Wirklich, Sie kennen diesen Klassiker bereits? Kleiner Scherz! Genau wie ein E-Type oder ein klassischer 911 ist die SL Pagode alles andere als eine seltene Erscheinung. Aber, und das wollen wir hier einmal festhalten, es hat seinen Grund, dass der schwäbische Roadster seit jeher geliebt wird.

Äußere und innere Werte

Fast 50.000 Oberklasse-Roadster verkaufte vor 60 Jahren schließlich selbst Mercedes-Benz nicht gerade mit Leichtigkeit. Zum Erfolg der zwischen 1963 und 1971 gebauten SL Pagode trug der gelungene Entwurf von Paul Bracq bei, der mit dem W113 ein neues SL-Gesicht geschaffen hatte. Im Vergleich zu den Vorgängern 190 SL und 300 SL besaß der neue SL eine maskulinere Front und glatte Flächen, die dem Roadster mehr Nutzraum gaben. Hinzu kam eine solide, leistungsstarke Technik, zu der die Reihensechszylindermotoren mit Benzineinspritzung, Scheibenbremsen (beim 230 SL nur vorne, ab dem 250 SL rundum) und ein aufwendiges Fahrwerk mit Gasdruckdämpfern, dass als sportlich-komfortabel galt.

Export, Re-Import, Re-Export

Der SL ging um die Welt: Insgesamt 34.215 Exemplare in den Export, davon allein 19.440 in die USA. Das führte in den letzten Jahrzehnten, wie auch beim Porsche 911, zu einem regelrechten Re-Import-Boom auf dem europäischen Markt. „Mittlerweile aber sind wirklich gute SL Pagoden in Amerika so teuer, dass US-Sammler schon wieder anfangen, Autos in Europa zu kaufen“, beobachtet Daniel Krzykowski vom Mercedes-Spezialisten Rosier Classic Sterne seit einigen Jahren.

Preise von bis

Autos gibt es vor allem auf dem deutschen Markt reichlich. Die Herausforderung liegt darin, zwischen den vielen Pagoden die Passende zu finden. Bei kaum einem anderen Klassiker sind die Preise so unterschiedlich. Für rund 60.000 Euro gibt es eine gute Pagode. Man kann aber auch leicht 100.000 Euro und mehr ausgeben. Mercedes-Spezialisten wie Brabus lassen Pagoden gar neu auferstehen und verlangen für das perfekt restaurierte Auto dann 260.000 Euro. Sieht man einmal von diesen „Neuwagen“ ab, gilt für die Preisgestaltung wie bei jedem Klassiker heutzutage: Je originaler, desto besser. „Höhere Preise erzielen auch jene Pagoden mit seltenen Farbkombinationen“, fügt Krzykowski hinzu. „Viele wissen einfach nicht, dass ein schwarzer SL nicht gleich ein originalschwarzer SL ist.“ Wer sich in eine SL Pagode verguckt hat, sollte also besser einen Experten zu Rate ziehen, als nur die freie Enzyklopädie zu studieren.

Der hier gezeigte Mercedes-Benz 230 SL von LBI Limited und zahlreiche weitere Mercedes-Benz SL Pagoden stehen im Classic Driver Markt zum Verkauf.

Dieser Artikel ist Teil der Serie „Autos, die wir lieben“, in der wir Ihnen jeden Samstagmorgen unsere liebenswertesten Klassiker und Youngtimer präsentieren.