Nur 66 Prozent aller Fahrzeuge unter den Hammer gebracht, brutto nur 8,718 Millionen Euro inklusive Käuferzuschläge für das Autosammler-Kontingent eingespielt – mehr konnte Auktionator Hervé Poulain nicht aus dem ungewohnt ruhigen Auditorium zusammenkratzen. Der Grund dafür lag laut Geschäftsführer Matthieu Lamoure vor allem in der Abwesenheit britischer Sammler. Das im Zuge des Brexits gegenüber dem Euro schwächelnde Pfund war ohne Zweifel schuld an der Baisse, muss sich der Auktionsmarkt wie zahlreiche andere Sparten auch erst einmal auf die neue Situation einstellen.
Ein Hoffnungsschimmer
Nur zehn Modelle gingen schlussendlich über 200.000 Euro weg; wertmäßig blieb Artcurial rund zehn Millionen Euro hinter den Schätzungen zurück. Einen Großteil an der Finanzierungslücke verursachte der Nicht-Verkauf des im Vorfeld als Hauptattraktion ausgerufenen Ferrari 250 GT „SWB“ von 1961. Allein für dieses Modell hatten sich die Franzosen rund neun Millionen Euro ausgerechnet. Hoffnungsschimmer kamen dann aber doch noch auf, dank erfreulicher Ergebnisse für einige historische Rennautos. So fanden der McLaren M1B CANAM von 1966 für 238.590 Euro (inklusive Käuferzuschlag), der Mercedes-Benz 300 SL Roadster von 1961 für 1,049 Millionen Euro und der Bugatti Typ 57 Ventoux für 576.950 Euro eine neue Garage. Sogar 1,3 Millionen brachte jener Porsche 935 mit Chassisnummer 930 770 0904 ein, der 1977 zunächst an den Krefelder Jürgen Kannacher ausgeliefert wurde. 1978 erwarb der Schweizer Claude Haldi den Gruppe 5 Rennwagen, ehe er ihn Ende 1979 weiter an Hervé Poulain veräußerte. Dieser bestritt damit zusammen mit seinen Landsleuten Dany Snobeck und Pierre Destic 1980 die 6 Stunden von Mugello und anschließend Le Mans. Alle Augen richten sich nach dem irgendwie ernüchternden Le Mans Sale nun schon auf Monterey – wie sich die „Großen Drei“ der Auktionswelt im Sonnenschein-Staat wohl schlagen werden?
Fotos: Peter Aylward für Classic Driver © 2016