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Mit dem Rekord für einen Aston DBR1 führt RM Sotheby’s in Monterey

Nach einem relativ ruhigen Start spurtete RM Sotheby’s bei der wichtigen Monterey-Auktion plötzlich nach vorne und erzielte 132,8 Millionen Dollar. Mit dem Aston Martin DBR1, der für 22,5 Millionen Dollar unter den Hammer kam, wurde ein neuer Weltrekord für ein britisches Auto aufgestellt.

Wie man sich selbst übertrifft

Während die Fachwelt bis Samstagabend den Atem anhielt, um zu erleben, wie RM Sotheby´s Weltklasseangebot an klassischen und modernen Ferraris bei der wichtigen Monterey-Auktion den Nerv der Bieter treffen würde, dominierten am Freitag die Aston Martins. Vor allem jene mit einer bedeutenden Rennhistorie weckten die Begehrlichkeiten.

Der Jaguar D-type XKD 501, den das Auktionshaus 2016 in Monterey für 21, 78 Millionen Dollar verkaufte, wurde nun von einem Aston Martin DBR1 an dessen Steuer schon Legenden wie Moss, Shelby und Salvadori gesessen hatten, überrundet. Der Hammer fiel bei 20,5 Millionen Dollar - mit Käuferzuschlägen 22,55 Millionen - und setzte damit eine neue Rekordmarke für die erfolgreiche Versteigerung eines britischen Automobils. Ein passender Sieg für einen der bedeutendsten Astons.

Motorsport in den Genen

Zu den anderen Aston Martins, die ebenfalls für Erfolge sorgten, zählten der mächtige DBR9, der mit erzielten 560.000 Dollar den unteren Schätzwert verdoppelte (616.000 Dollar inklusive Aufschlägen), Brian Redmans ehemaliger AMR1-Gruppe C-Rennwagen, bei dem exakt bei den geschätzten 560.000 Dollar der Hammer fiel (616.000 Dollar inklusive Aufschlägen) und ein fantastischer DB4GT-Prototyp mit insgesamt 6,765 Millionen Dollar.

Zu den Trends gehört jetzt auch das Phänomen, das selbst Microcars jetzt mehr als 100.000 Dollar wert sind. Zwei niedliche Peels wie ein Trident von 1965 und ein P50 von 1964 fanden für 121.000 respektive 140.250 Dollar neue Besitzer.

Das Jahr des springenden Pferds?

Von den 58 Losen, die am Freitagabend im Portola Hotel & Spa aufgerufen wurden, blieben mit dem Avions Voisin von 1938 und einem 2000er Lamborghini Diablo GTR nur zwei, die keine neue Garage fanden. Aber dafür war die groß angekündigte Ferrari Performance Collection mit 13 klassischen und modernen straßentauglichen Ferraris ein durchschlagender Erfolg. Allen voran der 250 GT „SWB” von 1961, der mit Aufschlägen bei 8,305 Millionen Dollar den Zuschlag erhielt und 275 GTB/4 von 1967 (3,25 Millionen Dollar inklusive Aufschlägen).

Verlässliche Schönheiten

Aber auch ansonsten waren Blue Chip-Ferraris eine sichere Bank wie beispielsweise ein 410 Superamerica Series III von 1959 (4,85 Millionen Dollar), ein bedrohlicher LaFerrari (3,41 Millionen Dollar) und ein 500/735 Mondial von 1954 (3,5 Millionen Dollar). Auch andere Sammlerfavoriten fuhren ordentliche Gewinne ein wie ein hinreißender blauer Mercedes-Benz 300 SL-Roadster von 1960, der punktgenau beim unteren Schätzwert den Zuschlag bei 1,25 Millionen Dollar erhielt (1,375 Millionen Dollar inklusive Aufschlägen) sowie ein Porsche 356 Vor-A 1500 von 1951, der mit 925.000 Dollar (1,017 Millionen Dollar insgesamt) seine Schätzung von 600.000 - 700.000 Dollar übertraf.

Attraktive Marktlage

Insgesamt sind die Ergebnisse, die das kanadische Auktionshaus während der diesjährigen Monterey Car Week erzielte, vergleichbar mit den anderen Versteigerungen: Das heißt, es gibt noch genügend Käufer, die viel Geld für großartige Automobile auf den Tisch legen können. Einige Korrekturen wird man wohl vornehmen, zum Beispiel den leichten Preisrückgang bei Vorkriegswagen. Dennoch zeigt sich der Markt als robust. Aber man sieht auch, dass die größere Sorgfalt bei der Zusammenstellung der Auktionskataloge im Vergleich zu anderen Versteigerungen in diesem Jahr Früchte getragen hat. Man darf gespannt sein auf die Verkäufe demnächst in London.

Fotos: Rémi Dargegen für Classic Driver © 2017 

Sie finden alle freundlicherweise von Borro unterstützten Beiträge zur Monterey Car Week und zum Pebble Beach Concours auf unserer regelmäßig aktualisierten Überblicksseite.