Abenteuergeist
Für die Gäste hatte der Uhrenhersteller und Eventsponsor Richard Mille ebenfalls für stilvolle Begleitfahrzeuge gesorgt: Die drei Porsche 356-Coupés ergänzten nicht nur das luftgekühlte Rallye-Aufgebot, sondern konnten sich gegen die engagierte Fahrweise der Teilnehmerinnen in den Bergpassagen sogar ganz gut behaupten.
Der dritte der Teil der Tour nahm seinen Anfang im berühmten französischen Wintersportort Courchevel, das erste künstliche Ski-Ressort nach dem Zweiten Weltkrieg und zugleich wohl eine der mondänsten Destinationen. Ein angemessener Ausgangspunkt für die sportlich ambitionierten Prinzessinnen auf den die Etappen Saint Bonnet, Gap, La Perrier, Tallard, Sisteron und Cadenet vor dem Tagesziel in Pont Royal-Aix folgen sollten. Die letzte Route der Rallye führte östlich am Chateau Peyrassol vorbei und zog sich vor einem traumhaften Panorama aus Windmühlen, Weinbergen und Mohnfeldern bis zur Zielflagge in Saint-Tropez.
Auf den Spuren der Heldinnen
Im Laufe der Geschichte waren die Ausläufer der Seealpen der Schauplatz, wo mutige Fahrerinnen ihr Geschick bewiesen. Zu den Gipfelstürmerinnen zählten Elsie „Bill” Wisdom, deren Tochter Ann die Co-Pilotin von Pat Moss, der Schwester von Sir Stirling, war und das Bentley Girl schlechthin. Denn Mrs. Victor Bruce war nicht nur eine rasende Aristokratin, sie gewann auch die Monte-Carlo Rally Coup des Dames im Jahr 1927. Für diesen Sieg fuhr sie 72 Stunden am Stück, um die Distanz zwischen dem britischen John O´Groats und dem Fürstentum an der Riviera zu bewältigen.
Den Prinzessinnen von 2016 wurde zwar nicht ganz so viel abverlangt, aber das belgische Team von Marie-Christine Perrin und Veronique Morrell-Lab bewahrte sich den Geist der Speed Ladys von einst. Eng eingekuschelt in ihrem Innocenti Mini von 1971 begeisterten sie durch den präzisen Fahrstil und meisterten fehlerlos die Aufgaben der Gleichmäßigkeitsprüfungen unterwegs. Für die Prüfungen und Zeitnahmen hatten sie sich nicht nur bestens ausgerüstet, sondern sie besitzen beide auch viel Erfahrung. „Durch die Berge in diesem starken Regen zu fahren, war aber wohl bisher unsere größte Herausforderung”, verriet Veronique.
Der passende Look
Zuschauern am Straßenrand bot sich nicht nur wegen der vielen attraktiven Frauen ein schönes Bild. An der Rallye nahmen neben dem siegreichen Innocenti auch klassische Schönheiten wie ein Caterham, eine Chevrolet Corvette Stingray von 1963 und AC Ace Bristol von 1956 teil. Wobei die beiden letztgenannten die zweiten und dritten Plätze bei den Gleichmäßigkeitsprüfungen belegten. Andere bemerkenswerte Autos waren ein Austin Healey 100/4 von 1955, ein Jaguar XK120 und ein schönes Volvo P1800E-Coupé von Volvo, Baujahr 1971. Zusammen mit zahlreichen luftgekühlten Porsches stellten sie sich alle der dünnen Luft der Bergetappen.
Für die Rallye des Princesses hatten viele Teams außerdem ihre Outfits modisch dem Baujahr ihres Klassikers angepasst mit vielen farblichen Highlights. Die Route verlangte geradezu nach einem tiefen Griff in den Koffer, reichte sie doch vom Schnee in Courchevel bis zu den von der Sonne geküssten Mohnfeldern im Luberon und der Vaucluse. Über mangelnde landschaftliche Herausforderungen konnten sich die 79 Paare nicht beklagen. Außerdem gab es berühmte Straßen wie die Route Napoléon und die Route National zu befahren. Kein Wunder, dass diese Portale zu den Schönheiten der Mittelmeerküste von so vielen Rallyes ausgewählt werden.
Den Schlusspunkt eines sportlichen und gut gelaunten Rennens setzte die Gala in Saint-Tropez. Der Countdown zur Rallye des Princesses 2017 läuft bereits.
Text: Lara Platman
Fotos: Lara Platman & Cathy Dubuisson