Der Lebenstraum eines Unternehmers
Sie sei für ihn die „Urmutter” aller Verkehrsflugzeuge, sagte Dieter Morszeck, Präsident und CEO von Rimowa bei der Präsentation des Nachbaus der Junkers F 13 bei einer Luftfahrtveranstaltung in den USA. Seit Jahren träumt er, dessen Familie in der dritten Generation die robusten Koffer mit der charakteristischen geriffelten Oberfläche herstellt, davon, Hugo Junkers Pionierleistung wieder in die Lüfte starten zu lassen. Die alte F 13, die erstmals 1919 aufstieg, revolutionierte die Luftfahrt. Junkers war nicht nur der Erste, der wie später auch Rimowa für Koffer Duraluminium für die Flugzeugkonstruktion verwendete. Der deutsche Ingenieur verstand auch, dass nach dem Ersten Weltkrieg Flugzeuge nicht mehr nur militärisch, sondern vor allem auch zum schnellen und komfortablen Transport von Passagieren eingesetzt werden könnten.
So gut wie originalgetreu
Als Nachbau folgt die „Rimowa F 13” ihrem Vorbild. Die einmotorige Maschine mit Platz für vier Passagiere hat eine Länge von 9,60 Meter und eine Flügelspannweite von 14,85 Meter. Angetrieben wird sie von dem Pratt & Whitney-Sternmotor R-985 Mini Wasp, der 450 PS und eine Höchstgeschwindigkeit von über 200 Stundenkilometer entwickelt. Die innen im Clubstil mit feinem Leder ausgekleidete Rimowa darf übrigens nur nach Sichtflugregeln, also bei Tag, fliegen. Aber wer sie besitzen möchte, holt auch lieber einen Klassiker als eine Allerweltslimousine aus der Garage. Alte Schule ist auch der Platz für den Piloten dieser sogenannten Tiefdeckerform: der Junkers-Nachbau besitzt ein offenes Cockpit. Obwohl die Urform in ihren besten Tagen den Höhenrekord mit 6.570 Meter hielt, darf die Rimowa F 13 nicht höher als 4.000 Meter fliegen. Als Konzession an die Moderne besitzt der fliegende Trolley ein neues Fahrwerk, das nicht auf die damals üblichen Pisten, sondern auf Asphaltstarts- und Landungen ausgelegt ist. Ab Mai kann sie für rund 2,2 Millionen Euro bestellt werden.
Photos/video: Rimowa