Fast hätte es seine Tage als Gewächshaus für Tomaten und ähnliches beschließen müssen, ehe es zu seiner ursprünglichen Bestimmung zurückkehren durfte. Im Freundeskreis von Fritz Schmidt Jr. weiß jeder, dass er immer auf der Suche nach Memorabilien der Automobilhistorie ist. Also bekam der Autor der beiden „Traumgaragen”-Bücher den heißen Tipp, dass ein inzwischen nur mehr selten anzutreffendes Tankwarthäuschen in einem Garten entdeckt wurde. „Ein besonderer Fund, denn es stammt wohl aus den vierziger Jahren,” schwärmt Schmidt von dem kleinen Glaspalast. Noch bis in die siebziger Jahre, ehe Tankstellen ein Vordach über den gesamten Tankbereich wölbten, gab es meist so ein schützendes Glashäuschen für den Tankwart auf der Insel, wo auch die Zapfsäulen montiert waren.
Die Älteren werden sich gern erinnern: der Tankwart versorgte nicht nur das Auto mit Sprit und putze die Scheiben, der Mann im Overall checkte auch beflissen Öl, Wasser und den Luftdruck der Reifen wie „Die Drei von der Tankstelle” mit Heinz Rühmann und Lilian Harvey. Die „Central Garage”, das Automuseum in Bad Homburg, hat das Tankwarthäuschen erstanden und mit seinem neuen Platz vor der ebenfalls neuen historischen Werkstatt ein einmaliges Ensemble einer vergangenen Epoche der Mobilität geschaffen. Schmidt und das engagierte Team des Museums haben auch liebevoll Details zusammengetragen, die einst zum Inventar des Glasobjekts gehörten wie alte Öldosen, Registrierkasse, Schreibtisch, Straßenkarten und sogar einen Aschenbecher. Fehlt nur noch ein freundlicher Herr, der darauf wartet, das ein heute ebenfalls begehrenswerter Klassiker vorfährt und auf den Service wartet.