Die Auszeichnung des silbernen Ferrari ist eine große Überraschung und setzt ein Signal für die Bewertung von Nachkriegs-Klassikern auf Concours-Veranstaltungen. Für Pebble-Beach-Jury-Mitglied und Classic-Car-Experte Julius Kruta ist diese Entscheidung allerdings nur eine Frage der Zeit gewesen: „Es war zu erwarten, dass auch in Pebble Beach früher oder später ein Ferrari – dem allgemeinem Trend folgend – hier siegen musste. Es handelt sich nicht nur um den ersten Erfolg eines Nachkriegswagens, sondern auch um den ersten Titel eines Ferrari.“
Vom Fundstück zum Pebble-Beach-Gewinner
Es existieren zahlreiche Varianten des Ferrari 375 MM, allerdings gehört diese Straßenversion des Sportwagens wohl zu den berühmtesten. Lediglich fünf Exemplare des ersten Personenwagens, den Scaglietti für Ferrari entwarf, wurden gefertigt. Bestellt und ausgeliefert wurde der Wagen an den Filmregisseur Roberto Rossellini, der es später an den Sizilianer Mario Savona verkaufte. In den 1970ern wurde der Wagen nach Paris verkauft, wo sich seine Spur verliert. Später fand man den Ferrari in einem Vorort der französischen Hauptstadt wieder, der Wagen schlummerte in einer Garage. Im Jahr 1995 übernahm Jon Shirley den seltenen Klassiker und ließ ihn aufwendig restaurieren. Was für eine Geschichte? Vom Fundstück zum Pebble Beach Sieger!
Fotos: Rolex / Tom O'Neal / Drew Phillips für Classic Driver