In einem Rallycross-Auto mit Jenson Button
Haben Sie jemals davon geträumt, was Sie sagen würden, wenn Sie einen Prominenten treffen? Würden Sie sich unbeholfen neben ihn oder sie setzen und jedes Mal, wenn sich ihre Blicke treffen, scharf in die Ferne blicken? Oder würden Sie ihn oder sie mit Ihrem fragmentarischem Automobilwissen in einen Tiefschlaf versetzen? Nun, für mich war es ein bisschen von beidem, denn der glückliche Prominente war kein Geringerer als der F1-Weltmeister von 2009, Jenson Button MBE. Und nein, das war kein Traum.
Es begann mit einer Fahrt auf dem heißen Beifahrersitz eines First Corner FC1x Rallyecross-Modells des Teams Xite Energy Racing . Ein extrem leichtes und quicklebendiges Modell, mit dem Jenson in der Saison 2022/23 in der elektrischen Nitro Rallycross Meisterschaft antreten wird. Die Fahrt endete mit einem Geplauder an der Startlinie, nachdem uns zahlreiche rote Flaggen zu einem Zwangstopp gezwungen hatten.
Während wir standen und auf eine grüne Flagge warteten, rollte ein irgendwie vertrauter McLaren-Mercedes Formel 1 vorbei. Worauf Jensons Augen aufleuchteten wie die eines Kindes, das durch das Fenster eines Spielzeugladens blickt. „Ist das mein Auto? Das vom Doppelsieg in Kanada?“ Leider war es nicht sein MP4-25, aber ein Modell aus derselben Serie. Zu hören, wie Button ein wenig mehr über seine Erfahrungen während dieser Ära der Formel 1 sprach, war eine Freude. Die Erinnerungen strömten zurück und seine Energie verbreitete sich im gesamten Cockpit.
Nun war es aber Zeit für die eigentliche Fahrt. Jenson war bereit zum Start, und er forderte mich mit einem scharfen „ready?“ auf. Meine Antwort war ein großer Schluck und ein gedämpftes „....yes“, nachdem ich bereits gespürt hatte, wie schnell dieses Rallycross-Biest auf der kurzen Fahrt zur Startaufstellung aus dem Stand auf 100 km/h beschleunigen konnte. Obwohl es keine offizielle Zeitmessung gab, schätzte Jenson, dass wir dazu nur etwa 50 Sekunden gebraucht hatten. Nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass er meinen zitternden Körper als zusätzliches Gewicht mit sich herumschleppen musste.
McMurtry Spéirling flog in die Rekordbücher
Es ist schwierig, aktuell keine Geschichte über dieses unglaubliche Stück Technik zu lesen, also versuchen wir, diese so kurz zu halten wie den Sturm des Vehikels auf den Goodwood Hill. Max Chilton, Ex-Formel-1- und Indycar-Fahrer, schnallte sich in dieses einzigartige, cartoonartige Elektromobil und ließ alle seine Konkurrenten hinter sich. 39,08 Sekunden lautete die Endzeit, womit er den bisherigen Rekord von Romain Dumas im ebenso verrückten Volkswagen I.D R um 0,82 Sekunden unterbot. Wird 2023 das erste Auto die 39-Sekunden-Marke knacken? Die Zeit wird es zeigen!
Ein Paar Vorkriegs-Boliden
Neben der Fülle an flüsternden Elektroautos und aufgemotzten Rennwagen wird in Goodwood auch das Erbe des Rennsports zelebriert wie bei sonst keiner anderen Veranstaltung auf der Welt. Zwei Alfa Romeo aus der Vorkriegszeit zogen unsere Aufmerksamkeit auf sich. Der erste war ein prächtiger P3 Tipo B aus dem Jahr 1934. Diese tiefrot lackierte Grand-Prix-Legende war bei der Fahrt auf den 1,16 Kilometer langen Hügel zweifellos keine Niete. Der zweite Alfa, ein sehr ähnlich gestyltes Exemplar und in einem hellblauen Farbton frisch lackiert, nahm ebenfalls am Shootout teil.
Glauben Sie dem Hype
Man kann beim FOS die Hypercars nicht ignorieren. Zumal 2022 so viele wie nie zuvor ihre Aufwartung machten. Wissbegierige Fans konnten zum ersten Mal einen Blick auf den Mercedes-AMG Project One werfen, ebenso wie auf den Bugatti Chiron Super Sport 300+, den Ferrari Daytona SP3 und den vielleicht am besten klingenden von allen, den verrückten Pagani Huyara R.
Auch Restomods waren während der viertägigen Veranstaltung zu sehen, darunter Angebote von Singer, Prodrive, Eagle und unser Favorit von allen, der Nardone 928. Uns haben diese modernen Versionen einiger der schönsten Autos so gut gefallen, dass wir ihnen einen eigenen Artikel gewidmet haben!
Unsere Auswahl
Bei der scheinbar unendlichen Anzahl von Autos, die sowohl ausgestellt als auch beim Hillclimb gefahren wurden, war es nicht einfach, einen Favoriten zu wählen. Jedes Fahrzeug, das in Goodwood zu sehen ist, hat seine eigene Geschichte; in einige wurde über mehrere Generationen hinweg investiert, während andere ganz am Anfang ihrer Reise stehen, und genau das macht das Goodwood Festival of Speed so einzigartig.
Wenn wir uns für etwas Neues, etwas Altes und etwas Geparktes entscheiden müssten, würden wir uns für den McLaren P1 Spider. Kein Goodwood-Rückblick ist vollständig ohne die „Bestie von Turin“, und dieser Alpina 323i sah inmitten der Dutzenden von Supersportwagen kantiger denn je aus, aber er verströmte auf jeden Fall seinen speziellen Charme.
Das war's von uns vom FOS 2022, wir können das nächste Jahr kaum erwarten, aber in der Zwischenzeit können Sie sich diese Bilder ansehen!
Fotos: Mikey Snelgar
